Ein Attenhauser bildete 29 Jahre Lehrlinge aus
Ausbildungsleiter Ulrich Graile ging es immer um mehr als um handwerkliche Fähigkeiten. Was er in der langen Zeit erlebt hat.
Eine Berufskarriere wie die von Ulrich Graile gibt es heute wohl kaum mehr: 46 Jahre, von der Lehre bis zur Rente, in einem Betrieb. Und das auch noch in der von ihm schon als Lehrling erträumten Position. Ulrich Graile hatte nämlich, so verrät er, schon während der Ausbildung ein großes Vorbild: seinen Lehrmeister. In der Krumbacher Firma Lingl gab es damals bereits – und das war noch etwas ganz Besonderes – eine eigene Lehrwerkstatt mit einem für die Lehrlinge zuständigen Meister. Dieser Herr Müller hatte es dem jungen Ulrich angetan, in seine Fußstapfen wollte er treten und tat es auch, ja er durfte sogar noch mehrere Jahre Seite an Seite mit seinem Lehrmeister in der „Lingl-Schule“ unterrichten.
Ulrich Graile hatte nach seinem Volksschulabschluss die Berufsaufbauschule besucht und die Mittlere Reife (heute Realschulabschluss) erworben, bevor er sich bei Lingl bewarb. Auch heute noch ist es der für einen Lingl-Azubi übliche Schulabschluss, doch die Bandbreite ist sehr viel größer geworden. „Wir haben vom Hauptschüler mit Quali bis zum Studenten alle Bildungsstufen in der Lehrlingswerkstatt,“ erklärt Graile, der vor Kurzem in den Ruhestand gegangen ist, aber noch immer im Präsens von seinen Azubis und seinem Betrieb spricht. Noch ist die Verbindung eng, erst dieser Tage war er in der Firma, als IHK-Prüfer, ein Ehrenamt, das er gerne noch weiter ausüben wird.
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