Ein Loch ins Paradies gebohrt
Weil in Schönebach der Asiatische Laubholzbockkäfer entdeckt wurde, müssen mehrere gesunde Bäume im Garten der Familie Kreuz gefällt werden. Danach ist nichts mehr, wie es war.
Wenn Claudia Kreuz in ihren Garten blickt, wird ihr ganz traurig zumute. Vor zehn Jahren erwarb sie mit ihrer Familie das Anwesen in Schönebach, unter anderem deshalb, weil in dem etwa 2000 Quadratmeter großen Garten so viele alte Laubbäume stehen. Weil allerdings im vergangenen Jahr in der Nähe ihres Grundstücks der Asiatische Laubholzbockkäfer entdeckt wurde, müssen nun fünf mächtige Birken und ein uralter japanischer Zierahorn gefällt werden. „Bislang haben wir einen Park als Garten, danach nicht mehr“, sagt Kreuz. „Das tut echt weh.“ Vögel wie Specht oder Eisvogel kamen wegen der Bäume in den Garten, einige sogar zum Brüten.
Nicht eine einzige Made des Laubholzbockkäfers darf übrig bleiben
Aktuell sind die Mitarbeiter der Landesanstalt für Landwirtschaft im Gemeindegebiet in Schönebach unterwegs und nehmen im Umkreis der befallenen Bäume Daten zum Baumbestand der anliegenden Grundstücke auf. Auf der Basis dieses Monitorings erstellt die Landesanstalt Bescheide, die den betroffenen Bürgern zugeschickt werden. Darin wird das weitere Vorgehen beschrieben, kündigt Sabine Weindl, Sprecherin der Landesanstalt, an. Sie geht davon aus, dass die Fällungen Anfang März beginnen. Rund 60 Grundstücke im Ortsbereich Schönebach sind davon betroffen. Dies sei die einzig wirksame Methode, dem gefährlichen Schädling beizukommen. Bürgermeister Anton Birle ist froh, dass sich wenigstens die bayerische Variante dieser Rosskur durchgesetzt hat. Demnach fallen nur die acht Hauptwirtsbäume des Käfers der Kettensäge zum Opfer. Europäische Richtlinien sähen eigentlich den radikalen Kahlschlag aller Laubbäume innerhalb des Bannkreises von 100 Meter um einen befallenen Baum vor.
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