„Dotle“ schickt Kommuniongruß von der Front
Ulrich Auer malte mit Pinsel und Bleistift viele seiner Feldpostkarten in Schützengräben unterschiedlicher Kriegsabschnitte
Das war im Kriegsjahr 1917 sicher einmalig: Die kleine in Ichenhausen wohnhafte Babete Auer erhält von ihrem Onkel und zugleich „Dotle“ Ulrich Auer zum Geburtstag und zur Erstkommunion jeweils von ihm selbst gezeichnete Glückwünsche auf Einheits-Feldpostkarten direkt „aus dem Felde“. Auf der Rückseite zeigt sich ein bunter Blumenstrauß beziehungsweise ein Kelch mit Hostie und ein Evangeliumsbuch mit Stola, umrankt von Getreidehalmen und einer Weinrebe. Die Aufschrift dazu: „Zum Andenken an Deine erste hl. Comunion sendet Dein Onkel Ulrich aus dem Felde 1917“. Heute sind dies einmalige Dokumente für den Krumbacher Herbert Auer, der sie von einem Verwandten geschenkt bekam und sie hoch in Ehren hält.
Der 1879 in Ichenhausen geborene Ulrich Auer stammte aus bescheidenen Verhältnissen, verdingte sich schon in der Jugendzeit als Taglöhner und wurde anschließend Totengräber in seinem Heimatort. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er eingezogen. Seine ersten Einsätze folgten nach den Nachforschungen von Herbert Auer in Nordfrankreich, aber auch in den Vogesen und später in den Karpaten im heutigen Rumänien. Mehr sei nicht zu ermitteln gewesen. Fest steht, dass er erst nach Ende der Kriegshandlungen im Herbst 1918 als „Gefreiter der Landwehr“ wieder in die Heimat zurückkehrte. Erhalten geblieben sind lediglich drei Auszeichnungen, nämlich der „Königl. Bayer. Militär-Verdienstorden“ und die Medaille „Treue Dienste bei der Fahne“ sowie das Schriftstück, das ihm bei der Verleihung des „Verdienstkreuzes 3. Klasse mit Schwertern“ ausgehändigt worden war. Er nahm nach Kriegsende wieder die Tätigkeit als Totengräber in Ichenhausen auf und blieb dies bis zu seinem Tod im Jahre 1944. Im gleichen Jahr starb auch seine Frau Anna, die aus Welden stammte und die er während des Krieges geheiratet hatte.
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