„Feldforschung“ in Ellzee
Landwirtschaft Was bringt der Zwischenfruchtanbau eigentlich? Amt und Maschinenring informieren vor Ort und berichten von vielen Vorteilen
Ellzee Zwischenfrüchte speichern über den Winter im Boden Stickstoff, sie verbessern nicht nur die Bodenstruktur durch Zufuhr organischer Substanzen, sie dienen auch als Schutz gegen Erosion. Zudem fördern sie auch die Artenvielfalt. Immer häufiger sind im Herbst bunt blühende Ackerflächen zu sehen, die einer Vielzahl von Insekten als Futterfläche dienen – die Landschaft wirkt im Winter „grüner“.
Bei einem Feldtag nahe der Biogasanlage der Familie Ost in Ellzee waren die Vorteile der Mulchsaat und dem Anbau von Zwischenfrüchten Thema. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Krumbach und der Maschinen- und Betriebshilfsring Günzburg/Neu-Ulm hatten dazu eingeladen. Bereits im vergangenen Jahr wurde dort eine Vorzeigefläche mit verschiedensten Zwischenfrüchten angelegt. Die Öffentlichkeit betrachte die Landwirtschaft immer kritischer, bemerkte Axel Heiß, Behördenleiter des Landwirtschaftsamts. Tatsache sei: Dort, wo etwas Schönes blüht, fällt es nicht nur dem Spaziergänger auf, es ist auch gut für das Image des Ortes. Die Wurzeln der Zwischenfrucht nehmen Nährstoffe auf und binden sie. Die Speicherung von Nitrat und Phosphat in der Pflanze schützt die Mineralien vor der Auswaschung in tiefere Bodenschichten oder ins Grundwasser. Im Frühjahr stehen sie dann für die nächste Frucht wieder zur Verfügung. Weiter werden mit der biologischen Lockerung des Bodens durch die Wurzeln Hohlräume geschaffen, die das Wasser besser ableiten. Der Test mit dem Spaten von Wasserberater Daniel Dörfler zeigt es: Der Boden, auf dem sich noch die abgefrorenen Reste von Senf oder Ölrettich befinden, ist locker. Zudem weist ein guter und vielfältiger Regenwurmbestand im Acker auf einen biologisch aktiven Boden hin. Mit einer mit Wasser verdünnten Lösung befördern Wasserberaterin Tamara Linz und Andrea Bachmeier vom AELF in Krumbach auf einer Fläche von einem Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit etwa 60 Gramm Regenwürmer zu Tage. Eine Menge, die bei einer Fläche von einem Hektar rund 60 Kilogramm entspräche.
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