Hier gibt es ein Zimmer in bester Lage
Turmfalken nisten gerne in Kirchtürmen. Auch der 63 Meter hohe Thannhauser Turm wurde als Wohnung genutzt. Bei der Sanierung muss Rücksicht genommen werden.
Beste Lage im Zentrum der Stadt, traumhafter Ausblick auf das ganze Mindeltal und das Ganze für eine Kaltmiete von Null Euro. Gibt’s nicht? Stimmt. Menschen würden sich schwertun, eine solch privilegierte Wohnlage zu finden, geschweige denn zu bezahlen. Der Turmfalke hält sich mit solch menschlichem Krimskrams nicht lange auf. Als eine Art tierischer Mietnomade nimmt er sich einfach, was er braucht. Eine kleine Mauernische reicht den Felsenbrütern in aller Regel zur Familiengründung – Innenausstattung egal, Hauptsache hoch gelegen. Auch der Turm der Thannhauser Stadtpfarrkirche diente in der Vergangenheit einem Pärchen als Nistplatz. Der Turmfalke zählt zu den sogenannten Kulturfolgern, die es sich in der Umgebung der Menschen durchaus bequem gemacht haben und die Vorteile sakraler Architektur dankbar annehmen. Dabei ist er sehr standorttreu. Wie das mit Mietnomaden aber so ist, verschaffen sie dem Vermieter häufig Probleme. Zwar sind Turmfalken nicht solche Schmutzfinken wie die Tauben, aber ganz stubenrein verhalten sich die Greifvögel eben auch nicht. Kein Wunder also, dass sich die Eigentümer der solcherart besetzten Gebäude wehren und bisweilen die Turmstuben in den Maueröffnungen etwa von Kirchtürmen kurzerhand zumauern.
Doch ganz so einfach schalten und walten können die Eigentümer auch wieder nicht – egal ob es sich um menschliche oder tierische Mieter handelt. Sind die Wohnungen im Kirchturm belegt oder sitzt der Storch auf dem Dach, gilt es bestimmte Regeln zu befolgen. Der Turmfalke genießt in Deutschland einen gesetzlich verbrieften Schutzstatus und der Storch ist in der Bevölkerung ein gern gesehener Gast, den man nicht einfach vertreiben kann. So dürfen etwa Gebäudesanierungen nicht während der Brutzeiten der Vögel erfolgen.
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