Obergessertshausen: Indonesischer Genuss aus dem Sportheim

VonPeter Bauer

Der heimische Foodspezialist Indo-meal hat eine besondere Verbindung nach Obergessertshausen. Woher diese besondere Küche kommt.

„Ja, das ist schon eine besondere Verbindung“, erzählt Christian Wagner schmunzelnd. Das Sportheim in Obergessertshausen im äußersten Südosten des Landkreises Günzburg? Das würde zunächst wohl kaum jemand mit Indonesien und indonesischem Essen in Verbindung bringen. Doch seit Januar dieses Jahres kocht Indo-meal, Anbieter von indonesischen Speisen bei Festivals, aber auch bei großen internen Veranstaltungen, in der Küche des Sportvereins Obergessertshausen. Indo-meal: Das ist ein Zwei-Mann-Betrieb: Der Krumbacher Christian Wagner und seine aus Indonesien stammende Frau Noeky Empel. Der Anbieter Indo-meal ist seit rund zwei Jahren aktiv und hat in der Gastroszene inzwischen einen guten Namen. Vor Kurzem wurde beispielsweise bei der Veranstaltung eines Augenarztes in Diedorf mit rund 100 Gästen ein Sechs-Gänge-Menü der gehobenen Klasse angeboten, berichtet Wagner. Engagiert wurde Indo-meal vor Kurzem auch vom Airbus-Zulieferer Hensoldt. Auf Veranstaltungen dieser Art möchte sich Indo-meal weiter spezialiseren. Aber auch bei Festivals in ganz Schwaben und darüber hinaus ist Indo-meal als Anbieter von Streetfood vertreten.

Wagner ist vielen als langjähriger Inhaber und Geschäftsführer der Krumbacher Firma Novokeram Max Wagner GmbH, die Trocknungsanlagen plante und baute, bekannt. Er war zuletzt als Berater in der keramischen Industrie auf eine vielfältige Weise tätig. Und nun, mit 65 Jahren? Für viele ist da Pension oder Rente die Lebensperspektive. Wagner und seine Frau Noeky sind meist sieben Tage in der Woche mit Indo-meal unterwegs. In der Öffentlichkeit tritt die seit 1994 in Deutschland lebende Noeky Empel meist in den Hintergrund. Doch wenn sie beginnt, über sich und ihr Leben in Indonesien zu erzählen, dann wird das zur Begegnung mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Ihre Familiengeschichte ist untrennbar mit dem indonesischen Freiheitskampf gegen die niederländischen Kolonialherren nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Ihr Vater Johansyah van Empel (sein Vater war Niederländer, seine Mutter Indonesierin) war intensiv in der Freiheitsbewegung gegen die Niederländer engagiert. Später war er ein bedeutender Unternehmer, in dessen Firmen unter anderem Turnschuhe und Container prodiziert wurden. Zu ihrer Familie, insbesondere zu ihren sechs noch lebenden Geschwistern in Indonesien hat die in Kalimantan (Borneo) aufgewachsene Noeky Empel noch intensiven Kontakt. Sie berichtet immer wieder über die ausgeprägten Kochkünste ihrer Mutter, von der sie viel gelernt habe. All das könne sie nun in das Projekt Indo-meal einbringen. Gerne lässt sie sich bei der Zusammenstellung der Speisen für Indo-meal auch von Tochter Priscilla Schwarz, die ein duales Hotelfachstudium absolviert hat, beraten. Die asiatischen Original-Gewürze für die Speisen werden von deutschen Spezialgroßhändlern bezogen. Die Speisen: Das ist gewissermaßen das „indonesische Original“, das die „Kochkunst der Inseln Borneo, Sumatra und Java vereint“, wie Noeky Empel und Christian Wagner hervorheben.

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