Krumbach: Ein Zeichen gegen die Lebensmittel-Verschwendung
Eine junge Frau holt Lebensmittel aus dem Müll von Supermärkten. Es geht ihr um Wertschätzung. Die Gruppe Subkult nimmt sich des Themas an.
War das ein Auto? Der Puls der jungen Frau schnellt in die Höhe. Während sie in der großen Mülltonne auf dem Hinterhof eines Supermarktes wühlt, bemüht sie sich, möglichst leise zu sein. In dunklen Klamotten, mit Stirnlampe ausgestattet, durchsucht sie die Tonnen rumpelnd nach Lebensmitteln, die noch verwendbar sind. „Ich verlasse den Ort stets, wie ich ihn vorgefunden habe. Ich möchte respektvoll damit umgehen“. Was die 24-Jährige seit vier Monaten in Krumbach und Thannhausen treibt, nennt sich „containern“: Lebensmittel aus den Mülltonnen von Supermärkten fischen. Natürlich möchte sie anonym bleiben, denn Containern ist hierzulande verboten. Ein schlechtes Gewissen hat sie nicht – im Gegenteil: „Es ist ein tolles Gefühl, die weggeschmissenen Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten“. Über einen Zaun klettern wäre ihr zu riskant, auch ein Schloss zu knacken lehnt sie ab. Ein Freund des Mädchens wurde schon einmal vom Ladenbesitzer erwischt. Statt einer Anzeige gab es aber seitens des Geschäftsmanns Verständnis. „Ich verstehe nicht, wieso das nicht legal ist“, kommentiert die junge Dame.
„Oberstes Ziel muss sein, dass so wenig Lebensmittel wie möglich in Containern entsorgt werden, am besten gar keine. Die Erlaubnis zur Entnahme weggeworfener Lebensmittel aus fremden Abfallcontainern wäre ein weiterer Schritt zum ‘gläsernen Menschen’“, meint dazu Alfred Sauter (CSU). Die Kontrolle von Abfällen Dritter ließe Rückschlüsse auf Lebensgewohnheiten Betroffener zu. Dies stelle einen Eingriff in die Privatsphäre dar, der auch unter dem Gesichtspunkt der Güterabwägung nicht hingenommen werden kann. Im Übrigen könnten dann auch ungenießbare beziehungsweise gesundheitlich bedenkliche Lebensmittel möglicherweise an Dritte weitergegeben werden. „Wer haftet dann wofür?“, fragt der Landtagsabgeordnete.
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