
Krumbach: Warum die Kita für Flüchtlingskinder so wichtig ist

Plus Der Flüchtlingshilfe Krumbach kümmert sich auch um Kinder von Asylbewerbern. Doch ihr geht das Geld für den Transport der Kinder in den Kindergarten aus.

Der Aufenthalt in einer Kindertagesstätte: Er gilt für Kinder von Flüchtlingen und Asylbewerbern als sehr wichtig. Doch wie kommen die Kinder in eine Kita? Auch darum kümmert sich die Flüchtlingshilfe Krumbach. Aber jetzt steht die Flüchtlingshilfe vor einem Problem.
Kita-Plätze in Krumbach sind knapp. Kinder aus Krumbach werden deshalb auch in den Ortsteilen untergebracht. Das ist mehr Aufwand, doch für den, der die Kinder ohnehin mit dem Auto bringt, ist der Weg nach Niederraunau oder Billenhausen nicht weit. Ganz andere Probleme tun sich allerdings für diejenigen auf, die kein Auto haben, die Flüchtlinge etwa.
„Zehn Kinder haben ab September keinen Platz in den Kitas in Krumbach“, sagt Evi Komm, die sich im Krumbacher Verein Flüchtlingshilfe unter anderem um das Wohl der Kinder kümmert. Sie will nicht jedoch klagen. „Die Stadt ist uns schon entgegengekommen“, sagt sie. Drei der Kinder müssten ab September nach Billenhausen und sieben nach Niederraunau. Nach Bleichen müsse keiner mehr. Aber dennoch steht der Verein vor einem Problem. „Der Transport der Kinder ist so teuer, dass der Verein das nicht mehr bezahlen kann“, erläutert die Vorsitzende Dr. Simone Kastner. „Wir wissen nicht, wie wir diese Fahrten ab September finanzieren“, fasst sie zusammen.
Wie die Sammelfahrten bislang organisiert waren
Bislang hat der Verein Sammelfahrten für die Kinder organisiert. Evi Komm war als Begleitung dabei und hat die „Kinder sortiert“, also geschaut, dass jedes in der richtigen Kita landet. Für diese Sammelfahrten fehlt nun das Geld. Für Evi Komm und Simone Kastner wäre ein von Sponsoren finanzierter Transporter die Lösung des Problems. Die Kinder könnten damit morgens zu den Kitas gebracht und am Nachmittag wieder geholt werden. Möglichkeiten ein Fahrzeug beispielsweise zu leasen, gebe es durchaus, sagen die beiden. Die Kosten könnten von Sponsoren getragen werden, dafür gebe es Beispiele im Internet. Was jedoch fehlt: die Sponsoren, ein Fahrer, der möglichst ehrenamtlich fährt und Spenden für Benzin und Versicherung, die ja auch bezahlt werden müssen.
„Sie haben weder Führerschein noch Auto“
Selber fahren können die Flüchtlinge nicht. „Sie haben weder Führerschein noch Auto“, erklärt Evi Komm. Das Fahrrad fällt als Transportmittel selbst bei gutem Wetter aus. „Vor allem die Frauen können nicht Fahrrad fahren“, erläutert sie weiter. Und wenn sie es jetzt noch lernen, dann werden sie meist nicht mehr so sicher, um dann auch noch Kinder transportieren zu können. Viele Männer sind, je nach Aufenthaltsstatus, in der Arbeit gebunden. Und der Zug? Evi Komm würde mit den Kindern mitfahren und dann wieder zurücklaufen. Das sei nicht das Problem, meinte sie. Allerdings gibt es keine passende Verbindung. Der Zug um 7.30 Uhr aus Günzburg fahre nur bis zum Schulzentrum und eben nicht weiter nach Niederraunau.
Beide Frauen sind sich jedoch einig: Der Besuch des Kindergartens ist wichtig für die Kinder. „Es ist der erste Schritt zur Integration der ganzen Familie“, sagt Simone Kastner. Dort lernen die Kinder Deutsch. „Je jünger sie sind, desto leichter lernen sie im Spiel die Sprache“, erläutert Simone Kastner, die selbst Kinderärztin ist. Außerdem haben sie einen geregelten Tagesablauf und bekommen Anregungen, es wird gemeinsam gebastelt, gespielt und gesungen.
Wissen, das sehr nützlich ist
Wissen im Umgang mit Corona beispielsweise gelangte gerade auch über die Kitas in die Familien. Auch werden Kontakte geschlossen und die Eltern lernen schon frühzeitig, was Elternabende und Elternbriefe sind – Wissen, das ihnen später, wenn die Kinder die Schule besuchen, nützlich ist. Die Mütter könnten diese Zeit außerdem nutzen, um einen Deutschkurs zu besuchen. Ein Alphabetisierungskurs etwa steht im Herbst im Bfz in Krumbach an. „Es soll nicht so sein, dass die Frauen nur zuhause bei den Kindern bleiben“, betont Evi Komm.
Eine Möglichkeit, die Kinder in die Kitas zu bringen, sehen Komm und Kastner in einem eigenen Transporter. Gerne würden sie diesen auch mit einem Verein oder einer anderen Organisation teilen. Am Wochenende würde er beispielsweise vom Helfer-Verein gar nicht gebraucht. Auch ein ehrenamtlicher Fahrer und Sponsoren für die anfallenden Kosten werden gesucht. Sie sind jedoch auch froh über jede andere Unterstützung. „Wir sind dankbar für Lösungsmöglichkeiten“, sagen die beiden – Hauptsache die Kinder kommen sicher in die Kindergärten nach Niederraunau und Billenhausen.
Ansprechpartnerin für Spenden und Ideen ist Evi Komm. Sie ist unter der Nummer 0175/5965369 oder per Mail unter g-komm@online.de zu erreichen.
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