Krumbach/Ziemetshausen Wenn jemand den Ziemets
Krumbach/Ziemetshausen Wenn jemand den Ziemetshauser Franz Maier als mittelschwäbisches Urgestein bezeichnet, dann wird man ihm wohl kaum widersprechen. Maier, im Mai 1945 noch keine 20 Jahre alt, ist seit vielen Jahrzehnten im öffentlichen Leben seiner Heimatgemeinde Ziemetshausen wie in der Sprache Mittelschwabens gleichermaßen verwurzelt. Doch dann ist da dieser Moment, in dem man einen ganz anderen Franz Maier erlebt. Einen Augenblick scheint er ganz in sich selbst versunken zu sein und plötzlich murmelt er einige Worte Französisch. Nein, nicht dieses typische deutsche Schulfranzösisch. Für Momente hat man das Gefühl, dass Maier in dieser Sprache zu Hause zu sein scheint. Der Mittelschwabe Franz Maier war in französischer Gefangenschaft. Die Gefangenschaft hat sein Leben verändert wie das vieler Soldaten aus unserer Heimat.
Es sind bekannte Namen wie Franz Maier, die Krumbacher Alfred Hennings, Otto Schorer (beide jahrelang in russischer Gefangenschaft) oder Hans Kling, Lothar Birzle und auch Georg Dietrich aus Breitenthal (alle drei waren in einem britischen Gefangenenlager in Ägypten), die für das Schicksal vieler Männer aus Mittelschwaben stehen.
Während in Deutschland die Waffen endlich schweigen, bleiben elf Millionen deutscher Soldaten oft noch jahrelang in den Gefangenenlagern der Alliierten. Hinzu kommt noch etwas anderes: Hunderttausende von Zivilisten, Frauen, Kinder und alte Menschen werden verschleppt, sie müssen in den Weiten der Sowjetunion Fronarbeiten leisten. Über eine Million deutsche Gefangene sterben - vor allem in der Sowjetunion, aber auch in Frankreich. Bis vor Moskau und Stalingrad waren die Deutschen gekommen, dann drängt die Rote Armee die Wehrmacht Kilometer für Kilometer nach Westen zurück. Auf ihrem Vormarsch erobern die Sowjets ein systematisch verwüstetes und ausgeplündertes Land zurück. Es ist eine Begegnung mit beispiellosen Verbrechen. Dazu gehört auch der Mord an den sowjetischen Kriegsgefangenen. Von insgesamt 5,75 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen sterben 3,3 Millionen in deutschen Lagern.
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