Flüchtlingsprojekt: Drachensteigen in der Innenstadt
Warum gestern über Günzburg ein dort bisher unbekanntes Flugobjekt am Himmel stand und nicht nur Deutschkenntnisse wichtig sind.
Gestern war ein guter Tag, um in der Günzburger Innenstadt einen Drachen steigen zu lassen. Für herkömmliches Fluggerät wehte das laue Lüftchen vielleicht ein wenig zu schwach, nicht aber für die zarten Gebilde, die in einer der Flüchtlingsklassen im Berufsschulzentrum Günzburg entstanden sind. Die wurden von echten Experten gebastelt – und das hatte sehr viel mit einem Buch-Bestseller und einem erfolgreichen Film zu tun.
Der heißt „Drachenläufer“ und basiert auf dem gleichnamigen Erfolgs-Roman des afghanisch-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini. Er schildert die zu Herzen gehende Geschichte einer gescheiterten Freundschaft. Und er macht den Westen zum ersten Mal mit einem Volkssport bekannt, der in unsern Breiten exotisch wirkt. Im windigen Afghanistan lassen die Buben nicht einfach Drachen steigen, sie kämpfen damit gegeneinander. Ziel ist es, das Fluggerät der anderen vom Himmel zu holen. Dazu werden die Schnüre mit Klebstoff und fein gestampften Glasscherben präpariert. Der Angreifer lenkt seinen Drachen zum Konkurrenten hin, bis sich die Schnüre berühren. Ein geschickter Zug – und schon ist das Seilchen des andern durchtrennt, die zarte Konstruktion aus Bambusstäben und Papier oder Folie trudelt haltlos davon. Wer als letzter seinen Drachen oben behält, hat den Wettkampf gewonnen.
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