Leipheim oder Gundremmingen: Wer bekommt das neue Gaskraftwerk?
In Leipheim und Gundremmingen wird je eine Gas- und Dampfanlage geplant. Der Kreis Günzburg will von einem Wettbewerb der Standorte nichts wissen – und hat doch einen Favoriten.
Für das direkt neben dem Atomkraftwerk (AKW) vom Energiekonzern RWE geplante Gaskraftwerk wollen die Beteiligten über Landkreisgrenzen hinweg zusammenarbeiten. So wird in Gundremmingen, Gundelfingen und Lauingen gar schon von einem Energiedreieck gesprochen. Doch es gibt bekanntlich auch Pläne für einen zweiten Standort, dem ehemaligen Fliegerhorst Leipheim und heutigen Areal Pro. Auf der einen Seite kooperieren also RWE und die dort betroffenen Kommunen, auf der anderen der vom Landrat geführte Zweckverband für die Konversion des alten Militärgeländes, die dortigen Gemeinden und die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). Beide Seiten arbeiten für sich an ihren Projekten.
Erste Tatsachen sind inzwischen auf dem Areal Pro geschaffen worden: Seit Freitag gibt es Baurecht. Beim Vorhaben neben dem AKW könnten erst im nächsten Jahr nötige Beschlüsse gefasst werden. Das spiele jedoch keine Rolle, betont RWE-Projektleiter Wolfgang Schlagbaum gegenüber unserer Zeitung. Schließlich geht er davon aus, dass es frühestens 2019 überhaupt Bedarf für ein Gas- beziehungsweise Gas- und Dampfturbinenkraftwerk gebe, wahrscheinlicher sei sogar 2021. Vom Auftrag durch die Bundesnetzagentur bis zum Betriebsbeginn würden wohl zweieinhalb Jahre vergehen.
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