Luitpold Zahler - eine markante Persönlichkeit aus Neuburg
Luitpold Zahler aus dem Ortsteil Erisweiler ist vor rund 55 Jahren gestorben. Seine Lebensleistung, die durch die Brüche der Zeitgeschichte geprägt ist, rückt jetzt wieder ins Bewusstsein.
Unübersehbar, fast dominant, erhebt sich ein Grabstein am Eingang zum Neuburger Friedhof. Ganz oben steht „Luitpold Zahler – Gutsbesitzer von Erisweiler“. Vor 55 Jahren starb mit Zahler eine markante Persönlichkeit des mittelschwäbischen Raumes. Er war unter anderem Kreisrat, Marktgemeinderat und Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Viele Schicksalsschläge musste er hinnehmen. Er trug aber auch einen Umstand in sich, der ihn schwer belastete. Als Mitglied der NSDAP musste er sich nach Kriegsende einem umfassenden Entnazifierungsverfahren stellen. Die nationalsozialistische Ideologie war ihm jedoch offenbar fremd. Darauf deutet eine Vielzahl von eidesstattlichen Erklärungen von Bürgern, Bauern und Amtsträgern hin.
Zahler erblickte in Erisweiler im April 1895 das „Licht der Welt“. Im Mai 1915, während des Ersten Weltkriegs, wurde er zur Armee einberufen und an der Westfront eingesetzt. Im Januar 1919 entließ ihn das Heer als Unteroffizier. Ein Jahr zuvor erlitt er einen Kopfschuss. Im Jahr 1931 übernahm er den stattlichen Gutshof von seinem Vater Georg und heiratete im selben Jahr die Bauerstochter Karolina Arzt aus Bubesheim, die 1946 starb. Vier Jahre später vermählte er sich mit der Kriegswitwe und Heimatvertriebenen Erna Brückner aus dem Sudetenland. Bereits 1930 trat Zahler in die NSDAP ein. Verführt von nationalsozialistischen Schlagworten, vertraute er dieser Partei und hoffte auf Verbesserungen für die Landwirtschaft. Er erkannte offensichtlich keine Anhaltspunkte für die verbrecherischen Ziele dieser Partei. Aktive Parteiarbeit betrieb er jedoch nicht. Nach Kriegsausbruch beugte er sich wohl unter dem Druck der Kriegseinsatzbestimmungen einer Anordnung der NSDAP-Kreisleitung. Zahler übernahm die Geschäftsführung der Ortsgruppe Neuburg, nachdem der damalige Ortsgruppenleiter zur Wehrmacht einberufen worden war.
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