Aufpassen, hohes Holz!
Zu Gast bei einer Probe der Musikvereinigung Thannhausen. Die scheinbare Mühelosigkeit ist anstrengend
Thannhausen Schon beim Auspacken der Instrumente herrscht eine gespannte Konzentration, wie man sie eigentlich in einem Operationssaal erwartet. Kein unruhiges Stühlerücken, kaum ein Tuscheln und nur leises Hüsteln, bevor die 36 Akteure ihre schwarzen Koffer sachte neben sich auf den Boden stellen und ein erstes, zartes Anblasen ertönt. Was hier in der Thannhauser Wiesen-thalstraße bevorsteht, ist keine Operation am offenen Herzen, sondern eine Musikerprobe, die das Ziel hat, die Thannhauser Musikvereinigung bei den bevorstehenden Wertungsspielen in Ursberg in die höchste Leistungsstufe zu befördern. So zumindest ist es anvisiert. Letztendlich entscheiden werden die Juroren, die dafür am 2. April in die Ursberger Mehrzweckhalle kommen.
Allmählich wird es lauter im holzvertäfelten Proberaum, wo sich nun Trillerübungen der Querflötisten mit ein paar Takten „Sentimental Journey“ auf der Klarinette mischen und beide Mühe haben, gegen Pauken und Posaunenklänge zu bestehen bevor Dirigent Stefan Tarkövi, ein gebürtiger Ungar, mit einem kurzen Räuspern die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Augenblicklich herrscht wieder Ruhe. „Ich bin im Moment etwas heiser“, entschuldigt Tarkövi nach einer kurzen Begrüßung seine leise Stimme, um zur Einstimmung sogleich mit den Klangstudien zu beginnen. Das ist eine Herausforderung für jede Kapelle, weil man beim unisono Spiel jeden kleinsten Fehler hört. „Aufpassen, hohes Holz!“ „Transparent, aber nicht laut spielen!“ „Überall wo „Crescendo“ steht, auch Crescendo spielen!“ „Bitte auch das Decrescendo beachten!“, lauten die knappen Anweisungen Tarkövis an seine Musiker. Er bittet um „mehr Genauigkeit bei den 16tel-Noten“ und lässt Saxofone und Bassklarinette diffizile Passagen extra wiederholen.
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