Mann aus Krumbach wird nach Video-Chat erpresst
Ein junger Mann zieht sich beim Video-Chat aus und erhält dann eine Geldforderung. Was die Polizei dazu sagt.
Etwas aufgelöst meldete sich in der Nacht auf Mittwoch gegen 2.30 Uhr ein 26-jähriger Mann bei der Polizeiinspektion Krumbach. Er hatte kurz zuvor über ein Datingportal und dann per Videochat Kontakt zu einer Frau. Während des Kontakts überredete die Frau den späteren Geschädigten, sich vor der Kamera zu entblößen. Kurze Zeit später erpresste die Unbekannte den Mann mit der Veröffentlichung des von ihm gefertigten Bildes. Wie die Polizei mitteilt, nutzen Kriminelle solche Plattformen, um ihre Opfer auszusuchen. „Sextortion“ heißt der Fachbegriff für diese Form der Internetkriminalität. Der Begriff „Sextortion“ setzt sich aus den englischen Wörtern Sex und Extortion (Erpressung) zusammen. Was wie ein harmloser Flirt beginnt, endet mit hohen Geldforderungen. Die Betrüger lenken die Kommunikation schnell auf eine Video-Telefonie um. Dann bringen sie ihre Opfer dazu, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Dabei zeichnen sie diese sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, dieses Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls ein geforderter Geldbetrag nicht gezahlt würde. Das Phänomen „Sextortion“ betrifft Männer und Frauen. Allerdings sind die meisten Opfer männlich. Meistens sind die Drahtzieher in Banden organisiert und operieren vom Ausland aus. Bei einer anderen Variante von Sextortion verschicken die Täter an ihre Opfer per E-Mail ein Erpresserschreiben, in dem sie behaupten, von ihrem Opfer kompromittierende Sexvideos aufgenommen zu haben und Geldbeträge fordern. Die Polizei empfiehlt Betroffenen, sich in allen Fällen, die mit Erpressung zu tun haben, bei der Polizei zu melden. Vorsicht sei außerdem immer geboten, wenn man auf ein anderes Portal gelenkt werde, wie hier etwa vom Datingportal zur Video-Telefonie. (pm/abi)
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