Musik lässt den Herbst klanglich leuchten
Gemeinschaftskonzert Jugendkapelle Mindel-Zusam und Musikverein Mindelzell spielen in der Mehrzweckhalle
Ursberg/Mindelzell Die kreativ mit buntem Herbstlaub, Instrumenten und Requisiten gestaltete Bühne in der Mehrzweckhalle in Ursberg bot ein Spiegelbild zu den Vorträgen beim Herbstkonzert, die der Musikverein Mindelzell und das Vor- und Hauptorchester der Jugendkapelle Mindel-Zusam im Programmheft ankündigten. Wie es sich gebührt, eröffnete nach dem Willkommensgruß durch die Vorsitzende des Gastgebers, Anne Schorer, das gut instrumentierte 23 junge Musici zählende Vororchester mit einem Marsch „Majestic March“ den Konzertabend in der voll gefüllten Mehrzweckhalle. Wie für den größten Teil der Akteure war es auch für Dirigentin Theresa Mayer ihr erster öffentlicher Auftritt. Vor zwei Jahren spielte sie noch selbst in der Jugendkapelle und hat nun die Seite gewechselt. Mit „Big Beat Boogie und „Let’s Rock“ ließen sie in den weiteren Stücken kein Lampenfieber erkennen und zeigten vielmehr, was sie in der nur wenige Monate dauernden Vorbereitungszeit gelernt haben. Der kleine Florian Berchner agierte als Moderator und beschrieb die dargebotene Literatur. Das mit 42 Buben und Mädchen besetzte Hauptorchester der Jugendkapelle präsentierte sich im böhmisch-mährischen Stil beim einleitenden Marsch „Beim Dämmerschoppen“ von Alexander Pfluger in bester Spiellaune. Ebenso frisch informierte Hannah Roth über die Hintergründe der einzelnen Darbietungen. Der einflussreiche Hip-Hop DJ Jazzy Jay war der Namensgeber für „Entry-Jazzy-JDisco“, das in drei Teilen Musikrichtungen in Jazz und Swing wiedergibt. Dirigent Steber versteht es, mit seiner jungen Mannschaft immer wieder Glanzpunkte zu setzen. Im Filmsong „My Heart Will Go On“ (Mein Herz wird weiterschlagen) aus dem Kathastrophen-Drama „Titanik“ bewiesen Bläser und Schlagzeug, dass sie den in Englisch gehaltenen Gesangsvortrag von Veronika Schuster dezent zu begleiten verstehen. Verständlich, dass das Publikum nicht mit Beifall sparte. Der Konzertmarsch „Yellow Mountains“, den Jaco de Haan bei seinem Besuch in St. Moritz unter dem Eindruck der Berge, die in kräftigen Herbstfarben leuchten, komponierte, beendete schließlich die Vorträge der Jugendkapelle. Ulli Berchner, Vorsitzender der Jugendkapelle Mindel-Zusam ging in seinem Begrüßungspart auf das 20-jährige Bestehen dieser Musikformation ein. Darüber und zu den Bläserprüfungen berichten wir eigens.
Im wahrsten Sinne des Wortes präsentierte der Musikverein Mindelzell unter der Leitung von Dirigent Helmut Schafnitzel im spritzigen Konzertmarsch „Feuer und Eis“ von Guido Henn einen feurigen Einstieg in den zweiten Programmteil. Gerne hätte man zu der beliebten Dudelsackmelodie „Highland Cathedral“, komponiert von den Deutschen Michael Korb und Uli Roever 1982 anlässlich der Highland Games in Deutschland, das passende Instrument besessen, bedauerte Christine Leinauer, die locker durchs Programm führte, aber auch ohne den Dudelsack fühlten sich die Zuhörer in diesen Sound versetzt. „Es war mir ein Anliegen, einmal ein Konzertwerk im original-klassischen Stil, das fast in Vergessenheit geraten ist, einzustudieren“, sagte Dirigent Schafnitzel vor Konzertbeginn. Mit der 1952 vom Südtiroler Sepp Tanzer komponierten Suite „Tirol 1809“ in drei Sätzen „1. Aufstand“, 2. Kampf am Berg Isel“ und 3. „Sieg“ ist ihm das bestens gelungen. Die Suite beschreibt den Volksaufstand der Tiroler gegen die bayrische Besatzung im Jahre 1809. Leinauer ergänzte, dass nach 210 Jahren die Komposition selbst ein Jubiläum darstelle, aber für den heimischen Musikverein eine Premiere sei. Tanzers Trompetensignale, dumpfes tiefes Blech, schnelle Passagen in Blech und Holz, überhaupt die ganze Dramatik in dem Werk stellten hohe Anforderungen an die Musiker, die sie aber bravourös lösten. In ruhigere Bahnen verliefen das Lied „Chariots of Fire“ aus dem Film „Die Stunde des Siegers“ und die bekannte Melodie „The Rose“ aus dem gleichnamigen Film. Doch in diesem Vortrag glänzte der Dirigent selbst mit der solistischen Einlage auf der Piccolotrompete und Heike Ringwald im Gesang mit ihrer klaren Stimme. Nicht genau zu deuten ist die Bedeutung des Hits „Purple Rain“ vom Pop-Giganten Prince, doch die Musiker und Solistin Maria Fink auf dem Saxofon brachten etwas Licht in das Thema. Auch Guido Henn ließ über einen seiner neuen Titel „Phantasia“ rätseln, das das Orchester im Polkastil vorgetragen, löste. Der „Astronautenmarsch“ und die Zugabe „Meine große Liebe“ mit dem Gesangsduo Anne Schorer und Dirigent Schafnitzel beendeten einen großartigen Konzertabend mit vielen Höhepunkten für alle Altersschichten mit ihren unterschiedlichen Musikwünschen. Im Rahmen der Ehrungen durch den stellvertretenden Bezirksleiter Thomas Fetschele gab es eine außergewöhnliche Auszeichnung. (siehe eigener Bericht).
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