Wer "runterkommen" will, sollte auf den Kreuzberg in Nattenhausen raufkommen
Plus Seit einem Jahrhundert ist der Kreuzberg in Nattenhausen ein Ort der Besinnung und des Gedenkens. Vor 100 Jahren gründete sich der Kreuzbergverein.
Etwas über 200 Meter lang ist der mit 50 Stufen besetzte und teils gepflasterte Fußweg, der unweit der Pfarrkirche von der Unterdorferstraße hinauf zum Kreuzberg führt. Doch der Anstieg lohnt sich. Oben angekommen, erwartet einen eine kleine schlichte Kapelle. In einem kleinen Wäldchen, beschützt und beschattet von zum Teil mächtigen Buchen, steht sie auf einem kleinen Plateau auf dem ehemaligen „Schlossberg“, umrundet von einem circa drei Meter tiefen Wallgraben, der noch gut zur Hälfte erhalten ist. Kapelle und Kreuzwegstationen, sowie die Bewaldung um sie herum, sind zu jeder Jahreszeit ein besonderer Anblick. Und sie laden ein zum Verweilen, egal, ob man allein ist oder in Gemeinschaft. Wer vom Alltagsstress herunterkommen will, der muss hier heraufkommen. Die Inschrift einer kleinen Holztafel in der Kapelle könnte es nicht treffender sagen: „Versuch es, hier zu rasten, wenn dir der Mut entschwand. In diesem Pilgerschatten schon mancher Ruhe fand“.
Ein paar Mal im Jahr wurde und wird auf dem Kreuzberg ein Gottesdienst (zum Beispiel am Volkstrauertag) gefeiert. Die Gläubigen versammeln sich dabei um ein schlichtes Soldatengrab, das in der Mitte des Kleinods platziert wurde. Die offene Kapelle selbst ist schlicht gehalten, besteht aus einem Altarraum mit einem sandfarbenen Relief aus Terracotta über dem Altartisch, das der Günzburger Bildhauer Josef Brenner geschaffen hat und das einen von einem Engel am Arm geführten jungen Soldaten zeigt, der zum Gekreuzigten aufblickt. Mit „Arme Seelen“ ist dieses 1925 geschaffene Relief betitelt, für das der Bildhauer 85,11 Mark erhalten hat. Im Raum vor dem Altar sind lediglich seitlich zwei Holzbänke angebracht. Aber scheinbar gerade wegen ihrer Schlichtheit ist die Kreuzbergkapelle etwas Besonderes.
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