
Das geplante Industriegebiet Neuburg-Süd nimmt Formen an

Plus Der Markt Neuburg und das Krumbacher Planungsbüro legen Details für das Industriegebiet Neuburg-Süd fest. Warum das eine "sportliche Herausforderung" wird.
Die Erschließungsmaßnahmen für das Industriegebiet Neuburg-Süd sollen noch in diesem Jahr weitgehend fertiggestellt sein. Der Markt Neuburg wie auch das Planungsbüro Kling Consult aus Krumbach sprachen von einer „sportlichen aber machbaren Herausforderung“. „Wir brauchen dafür aber leistungsfähige Firmen für die Ausführung“, sagte Diplomingenieur Bernhard Betzl, der zusammen mit Thomas Nowak die Erschließungsplanung vorstellte. Die Details hinsichtlich der erforderlichen Infrastruktur für Straße, Wasser und Kanal zurrten jetzt die Markträte fest.
Das Ingenieurbüro will Anfang Februar die Ausschreibungsunterlagen versenden und öffentlich bekannt machen. Interessierte Firmen haben dann bis Ende Februar Zeit, Angebote abzugeben. Die Auftragsvergabe soll spätestens Ende März erfolgen. Startschuss für die Bauarbeiten wird dann Mitte April sein. In acht Monaten soll das Industriegebiet weitgehend erschlossen sein. Laut Bürgermeister Markus Dopfer herrscht Eile, weil auch die Firma Transpack aus Krumbach schnellstmöglich mit ihrem Ansiedlungsvorhaben (wir berichteten) beginnen möchte. „Wir bewegen uns jetzt auf der Zielgeraden zur Ausschreibung“, sagte Dopfer zu Beginn der Sitzung. Er erinnerte daran, dass die Bauträgerschaft die Bayern Grund GmbH übernommen hat. Bayerngrund erschließt in enger Abstimmung mit dem Markt Neuburg das Industriegebiet und rechnet die Erschließungskosten mit den künftigen Grundstückseigentümern direkt ab. Das Büro übernimmt die gesamte finanzielle Abwicklung. Doch bevor es losgeht, mussten die Neuburger Markträte noch einige „Hausaufgaben“ erledigen.
Regenwasser-Ablauf: Neuburg könnte sich 100.000 Euro sparen
Die Beratung zog sich 90 Minuten hin. Das Industriegebiet umfasst im Wesentlichen drei Straßenzüge. Die Anbindung im nördlichen Teil erfolgt durch eine 190 Meter lange und 5,50 Meter breite Straße über den Megamatplatz. Der sogenannte „Anschluss West“ mit einer Länge von 750 Metern, einer Breite von 6,50 Metern mit zusätzlich einem ein Meter breiten straßenbegleitenden Schutzstreifen führt direkt in die Staatsstraße 2024. Diese erhält dann aus Verkehrssicherheitsgründen eine Linksabbiegespur auf einer Länge von 220 Metern. Ein Großteil des anfallenden Regenwassers soll über zwei Rigolen versickert werden. Eine Kunststofffrigole ist 37 Meter lang, 5,60 Meter breit und 2,60 Meter hoch. Die zweite Rigole, eine sogenannte Kiesrigole, hat eine Länge von 15 Metern, eine Breite von 2,40 Metern und ist zwei Meter hoch. Ein Notüberlauf ist an dem bestehenden Regenwasserkanal bei der Firma Kardex Remstar vorgesehen. Die Entwässerung wird gemäß den gesetzlichen Vorgaben nach einem fünfjährigen Regenereignis ausgelegt.
Die Markträte sparen sich damit gegenüber einem zehnjährigen Regenwasserereignis Mehrkosten von rund 100.000 Euro. Zum Vergleich: Das Wasservolumen eines zehnjährigen Regenereignis würde, groben Schätzungen zufolge, um rund 20 bis 30 Prozent höher sein. Um sicherzugehen, wollen die Markträte zumindest die baulichen Vorkehrungen dafür treffen, dass das überschüssige Regenwasser unterhalb von Staatsstraße und Bahnlinie in einem weiteren Bauabschnitt westlich des Bahndammes geführt werden kann. Zu gegebener Zeit wird der Rathauschef Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen. Vorerst besteht dafür aber keine Eile.
Industriegebiet in Neuburg: Mehr Parkflächen für Lkw sind kein Thema
Das Schmutzwasser wird im Freispiegel über den örtlichen Mischwasserkanal und das Sammelbecken in Neuburg nach Krumbach befördert. Einen direkten Anschluss an die Mischwasser-Druckleitung bei der Staatsstraße lehnten die Markträte ab, da dafür ein kostenintensives technisches Bauwerk erforderlich sei, das regelmäßig gewartet werden muss. Für die Wasserversorgung werden Leitungsrohre in Kunststoff verlegt. Gussrohre wären um rund 40.000 Euro im Neuburger Projekt teurer.
Auf Vorschlag des Neuburger Rathauschefs werden die Wasserrohre in einer Ringleitung verlegt. Kein Thema für die Markträte waren zusätzliche Parkflächen für Lastkraftwagen. Man wolle im Industriegebiet keinen „Parktourismus“. Jede ansiedlungswillige Firma muss je nach Bedarf auf dem eigenen Grundstück entsprechende Parkflächen vorhalten.
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