Oberegg: Eine Kindheit in fremder Umgebung
Anton Manhalter kam als Achtjähriger aus der ungarischen Batschka nach Oberegg. Nun erinnert er sich an die frühe Nachkriegszeit.
Es gibt sie tatsächlich: Jene Orte, welchen ein gewisser Zauber innewohnt, die etwas Mystisches ausstrahlen, definierbar lediglich als „genius loci“. Natürlich erfolgt die Wahl dieser Plätze oft individuell. Was dem einen bedeutend und wichtig erscheint, mag sich dem anderen nicht erschließen, bleibt ihm fremd und unbegreiflich. Nicht selten liegt dieser Bedeutung etwas Familiäres zugrunde, was sie zu einer persönlichen, intimen Begegnung mit dem Gegenstand zu führen vermag.
In meinem Fall müssen wir in die frühe Nachkriegszeit zurückgreifen. Deutsche Städte lagen in Schutt und Asche, auf dem Land war das Leben zwar etwas erträglicher aber immer noch beschwerlich. Zudem hatte man Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Haus und Hof einzuquartieren. Es lag auf der Hand, dass diese Menschen nicht gerade freundlich aufgenommen wurden. Zu jener Zeit dachte niemand daran, dass dieser fürchterliche Krieg von deutschem Volk, von deutschem Boden initiiert wurde. Eines dieser Vertriebenenkinder war mein Vater, der 1946 aus Südungarn nach Oberegg verteilt wurde. Alleine mit seiner Mutter, meiner Großmutter – der Vater war von den Sowjets in die Ukraine deportiert worden und niemand wusste, ob die Familie je wieder vereint sein würde.
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