Prostituierte reisen in Bussen in die Region
Viele Frauen werden zwangsweise aus Osteuropa nach Deutschland gefahren, um sich dort an Freier zu verkaufen – auch in der Region. Jetzt will die Politik handeln.
In den USA kommen Freier an den Online-Pranger, in Schweden und Frankreich ist käuflicher Sex verboten. In Deutschland dagegen ist Liebe gegen Geld seit 2002 legal, als das Prostitutionsgesetz in Kraft trat. Damals war die Politik zuversichtlich, durch gesetzliche Leistungen wie Gesundheitsversorgung sowie Renten- und Arbeitslosenversicherung die Prostituierten vor Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel zu schützen. Doch heute, 13 Jahre später, scheint klar, dass die Legalisierung die Zwangsprostitution nicht eingedämmt hat.
Ganz im Gegenteil, wie die Ulmer Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) bei einer Podiumsdiskussion in Ulm zum Thema „Besserer Schutz für Prostituierte“ feststellte. Auch in Ulm und Neu-Ulm würden immer wieder Fälle von Menschenhandel bekannt, hieß es. Da die Prostitution nach Angaben der Polizei in Städten mit weniger als 30000 Einwohnern grundsätzlich verboten ist, beschränkt sich dieses Problem hauptsächlich auf diese Region. Allerdings gab es auch schon Tatorte des Menschenhandels, der Zuhälterei oder der verbotenen Prostitution im Kreis Günzburg, erklärt die Polizei auf Anfrage. Die Fälle konzentrierten sich im Zuständigkeitsbereich der Kripo Neu-Ulm aber eher auf den dortigen Stadtbereich, und das auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. In diesem Jahr sei weder dort noch im Kreis Günzburg eines dieser Delikte festgestellt worden.
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