Reise in die Vergangenheit Mitteleuropas
Der Böhme Jaroslav Rudis las in der Krumbacher Fachakademie aus seinem ersten Roman in deutscher Sprache.
Mit Jaroslav Rudis ist es den Organisatoren des Literaturherbstes wieder einmal gelungen einen der ganz Großen der Literaturszene nach Krumbach zu bringen. Für die zahlreichen Besucher seiner Lesung aus „Winterbergs letzte Reise“ in der Krumbacher Fachakademie bot der Böhme mit seinem perfekten Deutsch eine mitreißende und lebhafte Vorstellung, weniger Lesung als Performance, in die er Erzählungen und Hintergrundinformationen gestenreich einbaute.
Der Böhme, der in Tschechien Germanistik studiert hat und heute zwischen Berlin und Böhmen pendelt, hat sich in zwei Sprachwelten eingerichtet. Mit „Winterbergs letzte Reise“ legte er nach fünf tschechischen Werken erstmals einen Roman in deutscher Sprache vor. Das, erfährt man während der Lesung, entspricht seiner Wertvorstellung, in der nicht Nationalismus und Trennung einzelnen Völker herrscht, sondern die gegenseitige Befruchtung und Bereicherung der Kulturen, wie sie vor dem Aufkommen des Nationalismus im habsburgischen Kaiserreich, dem Vielvölkerstaat gelebt wurde. Kafka zum Beispiel, erklärt Rudis, sei ein Prager gewesen, habe auf Deutsch geschrieben, aber auch die tschechische Sprache gut beherrscht. Er selbst habe sich für das Germanistikstudium entschlossen, weil er erkannt habe, dass die 400-jährige gemeinsame Geschichte ohne Sprachkenntnisse nicht zu verstehen sei.
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