Thannhausen: Aufenthalt an der Mindel soll attraktiver werden
Wie der Hochwasserschutz den Erholungswert der Stadt Thannhausen steigern soll.
Das bayerische Gewässeraktionsprogramm vereint zwei Vorhaben, den Hochwasserschutz und die Verbesserung der Erholungsqualität am Wasser für die Bürger. Das in die Jahre gekommene Teilungswehr am Zufluss der Hasel in die Mindel und der Abführung des Mühlbachs wird im Zuge des Hochwasserschutzes in Thannhausen abgerissen werden. Hier soll ein neuer Erholungsraum entstehen. An die Stelle des Wehrs kommt ein aufgeweitetes Flussbett, an das einige Komponenten für Freizeit und Erholung platziert werden sollen: ein Zugang zum Wasser, ein Aussichtspunkt, ein Wasserspielplatz, eine Kneippanlage, ein Lehrpfad. Die einzelnen Maßnahmen lagen als Planung dem Stadtrat Thannhausen vor, der über sie beraten und beschließen sollte. Beinahe wäre es zu einer Vertagung gekommen, denn Meinrad Veth bemängelte, dass es für die Maßnahmen keine Folgekosteneinschätzung gebe. Somit fehle dem Rat die Transparenz, die für Entscheidungen nötig sei. Auch Josef Merk hatte die Sorge, dass man zwar gut bezuschusste Attraktionen schaffe, die aber in den Folgejahren in der Erhaltung teuer kämen.
Am Ende beschlossen die Stadträte Folgendes: Zur Information sollen in diesem Bereich der Hochwasserschutzmaßnahme mehrere Tafeln aufgestellt werden, mindestens drei. Der Wasserspielplatz soll nicht am Mühlbach entstehen, sondern im Süden des Aussichtspunktes, der auf dem Damm zwischen der Mindel und der einmündenden Hasel vorgesehen ist. Für die Verlegung hatte sich Josef Merk eingesetzt. Er fand den Spielplatz am Mühlbach wegen der starken Strömung des Wassers zu gefährlich. Monika Wiesmüller-Schwab plädierte auch für die Verlegung, denn südlich vom Aussichtspunkt, direkt am Altbach, könne man den Spielplatz besser in die Landschaft integrieren. Gottfried Braun begrüßte das Vorhaben Wasserspielplatz und schlug vor, es um einen Fun-Park für Kinder zu ergänzen. Die Räte beschlossen auch, die Kneippanlage, die weiter nördlich in der Nähe der Mindelbrücke an der Christoph-von-Schmid-Straße vorgesehen war, im Erholungsraum am Zusammenfluss von Mindel und Hasel zu realisieren. Gegen die Verlegung des Radweges auf die Ostseite der Mindel, wie es die Planung vorsah, argumentierte Gerd Olbrich. Die Räte beschlossen, der Radweg solle weiterhin auf der Westseite verlaufen. Keinen Zuspruch bekam der Lehrpfad samt einer Info-App. Die Räte störten sich an dem Missverhältnis zwischen dem hohen Preis und der ungewissen Akzeptanz der Maßnahme. Zu einigen Details der Gestaltung dieses Erholungsbereiches gab es unterschiedliche Meinungen, beispielsweise zum Vorschlag von Alois Held, den Bereich zu beleuchten, oder zum Wunsch von Monika Wiesmüller-Schwab, einen Eislaufplatz zu schaffen. Bürgermeister Georg Schwarz schlug hier Kompromisslösungen vor. Man könnte am Aussichtspunkt eine Solarleuchte aufstellen. Das erspare die Kosten für die Stromleitungen und zudem könnte die Lampe an einen anderen Ort in der Stadt verlegt werden, sollte sie sich dort nicht bewähren. Eine kleine Biotopfläche mit flachem Wasser würde auch nicht viel kosten und böte bei Frost die Möglichkeit für gefahrloses Eislaufen.
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