Thannhausen: Warum vor dem Thannhauser Rathaus kein Maibaum steht

VonStefan Reinbold

Vereine wollten die Verantwortung nicht übernehmen. Welche Rolle die Gespräche über die neue Feuerwehrfahrzeughalle spielten.

Krumbach hat einen, in Münsterhausen steht einer und auch in Balzhausen ziert die Ortsmitte in diesen Tagen ein stattlicher Maibaum. Nur in Thannhausen ist der Platz vor dem Rathaus leer geblieben. Viele Thannhauser fragen sich, warum das so ist. Ganz offensichtlich fand sich in diesem Jahr niemand, der die Angelegenheit in die Hand genommen hätte. „Die Stadt machts’s nicht“, betont Bürgermeister Georg Schwarz, der die Vereine in der Pflicht sieht. „Das war schon immer Sache der Vereine, in den Dörfern rundherum stellen überall die Vereine die Maibäume auf.“ Die Stadt sei zwar gerne behilflich und stelle die Logistik zur Verfügung, etwa wenn ein Kran oder Lkw gebraucht werde, aber die Verantwortung für das traditionelle Symbol müsse „über das Ehrenamt laufen“, sagt Schwarz. Ihm zufolge stellte sich die Angelegenheit in diesem Jahr aber als besonders schwierig dar. Einerseits seien die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins, die bislang immer maßgeblich an der Aufstellung des Baumes beteiligt waren, bei einer Wehrübung gewesen, die Feuerwehr und der Musikverein wollten sich die Aufgabe aber auch nicht allein aufbürden.

„Wir hätten andere Vereine unterstützt“, sagt Feuerwehrkommandant Karl Heinz Pfitzmayr auf Nachfrage unserer Zeitung, „aber wir wollten nicht die Hauptaufgabe übernehmen.“ Mehrere Faktoren hätten diese Entscheidung mit beeinflusst. Ungünstig habe sich etwa ein Lehrgang – an dem Pfitzmayr und seine Stellvertreterin ausgerechnet am 29. April hätten teilnehmen müssen – auf die Situation ausgewirkt. Aber: „Ausbildung geht halt vor“, sagt Pfitzmayr.

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