Treffpunkt Krumbad
Kardinal Faulhaber besuchte Bischof Sproll zum Gedankenaustausch
Am Palmsonntag 1937 wurde in allen katholischen Kirchen Deutschlands ein Rundschreiben Papst Pius XI. verlesen, das sich mit der Lage der katholischen Kirche in Deutschland befasste. Nach den ersten Worten der Enzyklika, die im Gegensatz zu den sonstigen Enzykliken nicht in Latein verfasst war, trägt das Rundschreiben des Papstes den Titel „Mit brennender Sorge“. Es ist eine mutige Verteidigung des katholischen Glaubens gegenüber dem Nationalsozialismus. Alle Proteste der Bischöfe gegen Konkordatsverletzungen blieben unbeachtet. Das veranlasste Kardinal Michael von Faulhaber und andere Bischöfe, den Papst, um ein deutliches Wort zu bitten. Ein Gespräch im Januar 1937 mit Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli führte zu Beauftragung Kardinal Faulhabers, den Text für ein Rundschreiben zu entwerfen.
Pfarrer Dr. Franz Xaver Schmid, der unermüdliche Sproll-Forscher, konnte nun überzeugend nachweisen, dass der Rottenburger Bischof Dr. Joannes Baptista Sproll einen wesentlichen Anteil an dem Text der Enzyklika hat. Sechsmal haben sich 1936 Bischof Sproll und Kardinal Faulhaber zu einem Gedankenaustausch über die aktuelle Lage der Kirche in Deutschland getroffen. So finden sich in den Tagebüchern Kardinal Faulhabers Einträge von Reisen ins Krumbad, um sich dort mit Bischof Sproll zu treffen. Bereits bei einer Predigt anlässlich der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda im Juni 1934 fand Bischof Sproll klare Worte gegen den Nationalsozialismus und seine Ideologie. Er stellte seine Predigt unter das Motto „Furchtlos und treu“. Während andere Bischöfe noch glaubten, dass das Konkordat von 1933 die katholische Kirche schütze, hatte Bischof Sproll keine derartigen Illusionen mehr.
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