
Über die Haltelinie

Krumbach "Bis Haltelinie vorfa": Scheinbar schon ausgesprochen endet das Wort abrupt, vorzeitig. Eine Haltelinie ist immer eine Grenze. Doch in dem Bild der Augsburger Künstlerin Monika Maria Schultes gerät die Grenze aus der Sichtweite, die Grenze verläuft sozusagen vor der Grenze. Das Werk, in einer Kombination von Fotografie und Malerei entstanden, ist eines der Arbeiten, die in der neuen Krumbacher Jahreskunstausstellung zu sehen sind. Es steht symbolisch für die Kunst der Gegenwart. Wo liegt heute die Grenze, die Haltelinie der Kunst? Hat Kunst bereits alles ausgesprochen? Oder ist dies nur scheinbar so? Gibt es nach all der Ideologieüberfrachtung, nach all den -ismen der Moderne ein Rückbesinnung auf das Schöne, wie jüngst im Kunstmagazin Art formuliert? Wenn ja: Welchen Raum hat in dieser schönen, vielleicht auch vordergründigen glatten Welt noch das Provozierende? Und welche Chance hat noch die traditionelle Technik im Zeitalter des Photoshops und der gestaltenden Allmacht des Computers? All diese Fragen tauchen auf bei einer Begegnung mit den 63 Werken von 50 Künstlern, die im Mittelschwäbischen Heimatmuseum zu sehen sind. Eindeutige Antworten auf all die Fragen gibt es nicht. Doch eines wird deutlich: Das Freche, das Provozierende, die Suche nach den menschlich-gesellschaftlichen Untiefen hat noch seine Chance. Gleich mehrere Arbeiten aus der Ausstellung stechen dem Betrachter ins Auge.
Schrill bemalte Pizzaschachteln
Da sind zum Beispiel die schrill bemalten leeren Pizzaschachteln, gestaltet von Gabi Dräger aus dem Unterallgäu. Wegwerfgesellschaft in Leuchtfarbe mit dem Titel "Alles Umweltschutz oder was?" Ein bekannter Werbespruch taucht hier verfremdet wieder auf. Werbung: Seit den 50er Jahren umfassend thematisiert vom weltumspannenden Stil der Pop Art - die inzwischen oft totgesagt wird, weil gewissermaßen vom Konsum überrollt. In Krumbach lebt sie hier und da wieder auf.
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