Variationen über Leben und Tod
Literarisch-musikalisch-künstlerische Streifzüge zum Ende des Lebens
Die Menschen werden immer älter, sie sterben immer seltener zu Haus im Kreis der Angehörigen. Umso mehr an Bedeutung gewinnt die Hospizidee, Sterbende intensiv zu betreuen und zu begleiten. Anlässlich der „Woche für das Leben“ und der Verabschiedung eines Kurses für Hospizhelfer veranstaltete die Ökumenische Hospizinitiative Krumbach eine „literarisch-musikalische Stunde“ im Schloss. Dass sich die Einstellung zu Sterben und Tod im Lauf der Jahrhunderte radikal verändert hat, das zeigten die von Marianne Mayer ausgewählten Texte eindrucksvoll. Der Tod als Erlösung aus dem irdischen Jammertal (Barock), als Einswerden mit der Natur“ (Goethe), als Nach-Haus-Kommen (Romantik) verlor in der Moderne zunehmend seine positiven Aspekte. Auf die totale Verlustperspektive, das Eingehen in die Leere und das Nichts, reagierten die Poeten ironisch, sarkastisch und aggressiv. Dass der eigene Tod, den man nur sterbe, weniger schwer wiege als der Verlust eines geliebten Menschen, mit dem man dauerhaft leben müsse, drauf machte ein Gedicht von Mascha Kaleko aufmerksam, während der Text von Marie Luise Kaschnitz das Leben nach dem Tod aus nicht-religiöser Sicht erklärte.
Texte aus der konkreten Hospizarbeit, die den Helfer unter anderem als „Engel bei uns“ thematisierten, rundeten den Gesamteindruck wohltuend ab. Passende Bilder hatte Hans Voh zu den Texten ausgesucht. Sie erlaubten eine mehrdimensionale Auseinandersetzung und auch eine meditative Begegnung mit dem gesprochenen Wort. Olga Jeckle betonte mit ihrer Harfenmusik vor allem die emotionale Seite des Themas. Ihre Art, schöne, erhebende und tröstende Melodien zu umspielen, sie zu transformieren, sie improvisierend anzureichern und feinfühlig auf den jeweiligen Gegenstand abzustimmen, verlieh Vortrag und Bild eine ausgesprochen starke und ergreifende Note. Die Ausbildung zum Hospizhelfer ist nicht irgendeine Weiterbildung, sondern verlangt eine extrem intensive Beschäftigung mit dem eigenen Leben und dem der Mitmenschen. Das wurde bei der Verabschiedung der Kursteilnehmer deutlich. 1. Vorsitzende Dr. Anneliese Hösch und Pflegedienstleiterin Monika Drexler verteilten die Urkunden und Rosen an die Absolventinnen und Absolventen.
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