Thannhausen: Von der Gedankenspielerei zur großen Geschichte

VonDr. Heinrich Lindenmayr

Fun & Brass begeistert das Publikum mit dem Besten aus 15 Jahren.

Ein eleganter Flötenlauf, dann singt Alexandra Jörg eine volkstümliche Melodie und die Mädels in der vorderen Reihe des Orchesters bewegen sich tänzerisch, die rosa Röcke und die weißen Spitzen der Unterröcke wiegen sich anmutig. Ist das hier das Konzert von „Fun & Brass“? Wirklich? Man blickt ungläubig auf die Blenden der Notenständer, an welchen das Markenzeichen „fb“ leuchtet. Dann wie aus dem Nichts ein derber Schlag. Es ist, als bräche ein gewaltiges Gewitter über eine laue und lauschige Sommernacht herein. Die Stimmung im Orchester kehrt sich jäh. Ein Hard Rock fegt über die Bühne und Alexandra Jörg, eben noch lyrisch säuselnd, zeigt, was eine echte Rock-Röhre draufhat. Ja, jetzt wird die Handschrift von Bandleader Konstantin Eheim erkennbar.

Seine Botschaft zum Jubiläumskonzert: Wir können alles. Im Reich der Musik machten wir uns alles untertan, das Liebliche, nahe am Kitsch Angesiedelte wie das Harte und Laute, das geradezu gewalttätig und betäubend wirkt. Und so geht es nun den ganzen Konzertabend querbeet, hin und her zwischen den Extremen. Mal kammermusikalisch zart beim „Amoi seg’ ma uns wieder“, besetzt nur mit zwei Singstimmen, Gitarre und Cello. Mal poetisch-virtuos Frank Sinatras „My way“, das Flügelhorn die Melodie wunderbar auskostend und verzierend. Mal fetzig-virtuos wie beim „Flick-Flack“, atemberaubend von Mark Poppe am Akkordeon interpretiert.

Krumbach Thannhausen