
Entstanden auf einem Übungsfeld des Todes

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges siedelten sich acht vertriebene Familien auf dem ehemaligen Bombenabwurfplatz an. Im Herbst vor 60 Jahren wurden die in wenigen Monaten erbauten Häuser fertig
Kammeltal Waldheim – jüngster Ort im Landkreis – besitzt eine bewegende und noch heute nachdenklich stimmende Geschichte, die erst im Jahre 1953 begann. Voraus ging ihr eine erst wenige Monate alte Vereinbarung zwischen der amerikanischen Besatzungsmacht und der deutschen Regierung mit dem Fazit, dass die Amerikaner kein Interesse an dem vormaligen Bombenabwurf-Gelände haben und das 50 Hektar große Areal den Deutschen zur weiteren Nutzung überlassen. Der aus dem Sudetenland vertriebene und in Ried „gelandete“ Emil Vater hatte schon „vorgeholzt“. Bereits ab 1949 hauste er im ehemaligen Beobachtungsbunker, grub Baumstöcke und Wurzeln aus, ebnete ein kleines Stück Land, pflanzte Kartoffeln, säte Weizen und Roggen und sicherte so das Lebensdasein für sich und seine Familie. Und dies ohne rechtliche Billigung.
Es musste das Frühjahr 1953 kommen, bevor die ersten Genehmigungen erteilt wurden, mit dem Ziel, hier eine neue Ortschaft aufzubauen. Das ging dann schnell: Im Sommer entstand das halbe Dutzend Häuser, die im Herbst bezogen wurden. Acht Familien, aus den unterschiedlichsten Gegenden durch die Kriegswirren nach Ried gekommen, schufen sich hier vor 60 Jahren eine neue Heimat, nannten die Siedlung Waldheim und führen auf dem Areal zwischen Ried und Kemnat noch heute ein gewisses Eigenleben, sind aber doch mit dem benachbarten Ried eng verbunden und voll in die Großgemeinde Kammeltal integriert.
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