Wenn man mit der Seele hört
Traditionelles Adventssingen in Ziemetshausen stimmte zum Weihnachtsfest ein.
Traditionell war das Adventssingen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul am Abend des 3. Advents wieder sehr gut besetzt. Das Turmbläserensemble Altstetter hatte die Besucher vor der Kirche bereits mit adventlichen Klängen empfangen. Mit dem Bozener Wiegenjodler eröffneten sie dann sogleich vom Altarraum aus das diesjährige Adventssingen. Moderatorin Gerlinde Flödl wollte die Veranstaltung nicht als Konzert, sondern mehr als Andacht, als innere Einkehr betrachtet wissen. So wünschte sie den Gästen ein inniges Hören mit der Seele. „Jetzt fangen wir zum Singen an“ verkündete der Chor der Chorgemeinschaft mit hellen Frauenstimmen. Das Klarinettenquartett der Musikvereinigung schloss sich mit dem „Marcia di Bonaparte“ an, ehe sich die Saitenmusik Kronwitter mit Hackbrett, Zither und Ziehharmonika erstmals mit einschmeichelnden Soli zu Gehör brachte. Zur Vorweihnachtszeit bat Gerlinde Flödl zu bedenken, dass Christen sich leichter tun, auch in Zeiten von Not oder Unzufriedenheit den Schöpfer, um Hilfe zu bitten. Der Frauenchor tat das mit „O tauet ihr Himmel“ für alle im Raum Versammelten. Süße, alpenländische Klänge kommen darauf von Hackbrett, Zither und Harfe. Trompeten- und Posaunenklänge, „Inmitten der Nacht“ mit sanftem Ausklang endend, schallen dann durch das Kirchenschiff.
Maria ging ihren manchmal sicherlich beschwerlichen Weg mit Vertrauen und Hoffnung. Mit „Maria ging übers Gebirge“ widmete ihr der Chor ein Loblied, „Cantabile“ spielten die Klarinetten mit leicht tänzelnden Akkorden. Manchmal hilft schon ein kurzes Innehalten, so die Moderatorin, um zu sich selbst zu finden, um die Präsenz Gottes zu spüren. Haben wir Angst vor Gottes Willen? „Fürchte dich nicht“, das gelte für uns wie damals für Maria, als ihr Erzengel Gabriel die Mutterschaft mit Jesu verkündigte. „Der Engel hat aus Gottes Macht ...“ intoniert der Frauenchor inbrünstig, „Gegrüßet seist du Maria“ lässt das Turmbläserensemble mit warmen Tönen aus dem Hintergrund hören. Die Hirten durften die Geburt Christi, des Erlösers der Menschheit, als erste wahrnehmen. Ganz einfache Leute konnten das göttliche Licht erkennen. „O selige Nacht, in himmlischer Pracht“ pries der Chor, Gitarre und Hackbrett folgten der ganz leise und dennoch freudig klingenden diatonischen Harmonika. Der Chor forderte die Hirten auf, das Kindelein zu grüßen und sang „Kommt auch ihr Engel vom Himmel zu Bethlehems Stall“. Posaunen und Trompeten brachten fröhliche, jubilierende Klänge, die Klarinetten antworteten mit dem schmeichelnden „Bauernmarsch“.
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