Wie die Dornenkrone nach Frankreich kam
Ein Dorn der Krone Jesu befindet sich in der Patrona Bavariae
Die Dornenkrone, mit der die römischen Legionäre Jesus zu ihrem Spottkönig krönten, wurde neben anderen Gegenständen der Passion in einer eigenen Kapelle des Kaiserpalastes von Konstantinopel aufbewahrt und verehrt. Als 1204 Kreuzfahrer zusammen mit den Venezianern Konstantinopel eroberten, plünderten sie drei Tage lang die Stadt. Sie raubten viele Kostbarkeiten und zerstörten wertvolle Kulturgüter. Diese Eroberung war kein Ruhmesblatt in der Geschichte der Kreuzritter und des christlichen Abendlandes. Unter maßgeblichem Einfluss Venedigs kam es zur Gründung eines lateinischen Kaiserreiches, das zum Ziel hatte, das byzantinische Kaiserreich abzulösen. Allerdings währte das lateinische Kaiserreich nur ein gutes halbes Jahrhundert. Bereits 1261 ging es wieder unter. Konstantinopel jedoch hat sich von dieser Niederlage nie mehr ganz erholt.
In die Zeit des lateinischen Kaiserreiches, das fortwährend unter Geldmangel litt, fällt der Verkauf zahlreicher Reliquien. Dem frommen König von Frankreich Ludwig IX. bot Kaiser Balduin II. von Konstantinopel die Passionsreliquien an. Der Preis für die Dornenkrone und weitere Reliquien war horrend, aber Ludwig IX. wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, zumal Frankreich wegen der Friedenspolitik des Königs und einer blühenden Wirtschaft sich eine solche Ausgabe leisten konnte. 1237 war es so weit. In einem wahren Triumphzug wurden die Reliquien nach Paris geleitet. Eine eigene Kapelle sollte die Reliquien aufbewahren. Es wurde die erste gotische Kirche mit großartigen farbigen Glasfenstern. Die Saint Chapelle gilt bis heute als Meisterwerk der gotischen Architektur.
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