Zivilcourage ist immer möglich
Ursberg Ein ausdrücklicher Wunsch der Klasse: Der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Augsburg, Dr. Henry G. Brandt, besuchte auf Einladung des Fachbetreuers für Geschichte, Andreas Eberle, die 9 b des Ringeisen-Gymnasiums Ursberg der St. Josefskongregation zu einem Zeitzeugengespräch zum Thema "Drittes Reich und Holocaust". Im Unterricht waren dafür zusammen mit Geschichtslehrer Ulrich Kalb Fragen vorbereitet worden.
Rabbiner Brandt, der zum Zeitpunkt von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler Anfang 1933 fünf Jahre alt war, emigrierte mit seiner Familie 1939 über England nach Tel Aviv und entkam so dem Holocaust. Er erinnerte sich im Gespräch daran, zunächst einziger jüdischer Schüler in seiner Klasse gewesen zu sein, bevor er 1938 das deutsche Gymnasium verlassen musste und an einer rasch eingerichteten jüdischen Schule in München unterkam. Es habe sich nach 1933 nicht von heute auf morgen alles zum Schlechteren verändert, mutige Menschen konnten ihren begrenzten Spielraum durchaus nutzen, um sich jüdischen Mitbürgern gegenüber solidarisch zu verhalten. Er selbst habe positive Erinnerungen an mehrere deutsche Mitschüler und Lehrer. Nach der Pogromnacht 1938 habe zudem ein deutscher Beamter seiner Familie ein Transitvisum nach Holland verschafft, um der gefährlichen Lage im Deutschen Reich entfliehen zu können. Und nicht zuletzt habe es auch Deutsche gegeben, die unter Lebensgefahr Juden bis zum Kriegsende versteckt hielten.
Aus der Geschichte lernen
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