Im Schatten der Filmhelden

VonAndreas Langer

Krumbach Jack Nicholson flog übers Kuckucksnest, Bud Spencer alias Plattfuß räumte mit chinesischen Drogenhändlern auf. Die Ritter der Kokosnuss suchten den heiligen Gral, der weiße Hai terrorisierte unbedarfte Badegäste und der Pate kehrte ebenso wie der rosarote Panther zurück auf die Leinwand.

Das Kinojahr 1975 hatte seine Helden - genau wie jedes Kinojahr danach auch. 2010 macht da keinen Unterschied, heute heißen sie eben Iron Man, Cowboy Woody oder Vampir Edward. Helden locken die Massen in die Kinos, die stillen Helfer vor und hinter der Leinwand gewährleisten, dass sie wiederkommen. Einer von ihnen ist Georg Mönich. Der Unterbleichener arbeitet seit 1975 als Filmvorführer in Krumbach.

Wobei: Arbeit trifft es laut Georg Mönich nicht so hundertprozentig. Für ihn ist es stets mehr ein Hobby gewesen, wie im Gespräch betont. Im August 1975 fing er im Filmtheater in der Karl-Mantel-Straße an. Wie so oft, war es ein Zufall, der die Dinge ins Rollen brachte: Der eigentlich eingeteilte Filmvorführer fiel aus, Georg Mönich sprang ein - und kam wieder. Neben Mönich sind aktuell zwei weitere Filmvorführer im Filmtheater tätig. Ihr Rhythmus: Fünf Tage Dienst, dann zehn Tage frei. Ihr Arbeitstag beginnt vor der ersten Vorstellung. Über die Treppe hinter der Kasse führt der Weg in den ersten Stock, für ein paar Sekunden auf den zur Straße gerichteten Balkon und dann wieder ins Filmtheater, in den Abspielraum hinein. "Der hat sich in 35 Jahren nicht geändert", sagt Georg Mönich. Hier legt er die Filmrollen ins Abspielgerät und lässt die Besucher für ein, zwei Stunden in eine andere Welt eintauchen.

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