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Jugendliche begeistern beim Poetry Slam in Krumbach für Demokratie und Zusammenhalt

Krumbach

Poetry Slam: Jugendliche zeigen die Kraft der Demokratie

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    Mit ihren Beiträgen zum Poetry-Slam begeistern die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Krumbach.
    Mit ihren Beiträgen zum Poetry-Slam begeistern die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Krumbach. Foto: Klemens Funk

    Am Eingang der Krumbacher Berufs- und Fachoberschule begrüßen zwei Schülerinnen mit einem Lächeln im Gesicht die
    Besucher. Jedem überreichen sie einen Glückskeks, was manch einen zunächst verdutzt, bis sie oder er darin einen kleinen Zettel entdeckt. Darauf ist ein Motto zu lesen, das dazu einladen möchte, sich auf die Thematik der Veranstaltung einzulassen. „Eine starke Gemeinschaft baut auf Respekt, Mitgefühl und dem Glauben an gemeinsame Werte“, lautet ein Denkanstoß. Zum Denken anregen, das wollen die jungen Menschen an diesem Abend, mit dem die landkreisweite Reihe „Demokratie erlebbar machen“ eröffnet wird.

    Das Gesamtprojekt hat das „Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt“ in Kooperation mit dem Schulmuseum Ichenhausen organisiert, es steht unter der Schirmherrschaft der Günzburger Landtagsabgeordneten Jenny Schack, die an diesem Abend mit einer Videobotschaft zu Wort kommen wird. Schulen unterschiedlicher Arten aus dem Landkreis haben dafür Projekte entwickelt - bei der Krumbacher FOS/BOS ist es ein Poetry-Slam. Und der zieht gleich zum Start viele Besucherinnen und Besucher an.

    Krumbacher Schüler gestalten Demokratieabend mit Poetry-Slam

    Schon weit vor dem offiziellen Beginn ist die Aula der Fach- und Berufsoberschule so gefüllt, dass Schüler zusätzliche Stühle heranschaffen. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger aller Altersschichten begrüßt Schulleiter Christian Hofrichter. Der Anlass für sein Herzklopfen, nämlich die Freude über das Engagement seiner Schüler und das starke Interesse der Gäste, sei der Erwartungsangst gewichen, gibt er zu. Mit einem Panzertape als Symbol in der Hand, das Schäden am Haus beheben kann, verweist er auf die weitaus schwierigere und für alle lebenswichtige Aufgabe, die Werte der Demokratie zu erkennen, sie zu schätzen und neu zu beleben.

    Florian Kaida und Eva Herold-Fißl teilen sich mit Marc Hettich die Moderation des Abends und stellen das Gemeinschaftsprojekt vor. Die Vielfalt der Begabungen, die sich für ein neues Gesicht und ein lebendiges Herz unserer Gesellschaft einsetzen, wird an der Themenpalette sichtbar: Die FOS/BOS eröffnet mit einem Poetry-Slam zur Frage, „Was hält unsere Gesellschaft zusammen?“, die Grundschule Wettenhausen widmet sich mit dem Thema „Wir“ den vielfältigen Formen des Zusammenhalts, die Mittelschule Leipheim gestaltet einen Werteparcours, Ursbergs Schulen stemmen mehrere Projekte, darunter das inklusive Musical „Florian auf der Wolke“, die Mittelschule Krumbach gestaltet eine „bunte“ Weltkarte mit den Herkunftsländern aller Schüler. Bisher haben sich noch das St. Thomas Gymnasium Wettenhausen und spontan auch das Maria-Ward-Gymnasium Günzburg dem Aufruf zum Mitmachen angeschlossen.

    Krumbach: Renata Eva Toth und ihre Mitschüler wetteifern beim Poetry-Slam

    Sehr stimmig begleitet Alina Riemer am Klavier den Einstieg in den Poetry-Slam. Sie spielt die neoklassische Komposition Nuvole Bianche des Italieners Ludovico Einaudi. Die Klänge greifen alte Formen auf und fügen sie zu neuen Harmonien. Darum geht es auch den geplanten Projekten zur inzwischen 2500 Jahre alten Staatsform der Demokratie. Für den Höhepunkt des Abends, den Poetry-Slam, hatten 17 Schülerinnen und zwei Schüler Texte verfasst. Drei Autorengruppen stellen sich dem Wettbewerb, wobei die Zuhörer mit ihrem Applaus zunächst die jeweilige Gruppensiegerin und am Ende die Gesamtsiegerin auszuwählen haben.

    Das inhaltliche wie literarische Niveau ist hoch, die Entscheidung fällt nicht leicht. Am Ende heißt die Siegerin Renata Eva Toth, sie wird mit einem Blumenstrauß geehrt. In ihrem Beitrag hatte sie zuvor mitunter lyrisch die Gefühle geschildert, die bei offener und latenter Diskriminierung eine Migrantin belasten. Ebenso teilt sie ihre Erfahrung mit, die sie aus kleinen Gesten der Beachtung erfährt: „Die Einsamkeit umarmt mich, und die Tränen rollen, aber dann – da ist ein Kind, das zu mir lächelt und mit Händen spricht. Eine Brücke aus Gesten, aus Verständnis, das in der Stille wohnt … Gemeinsam sind wir mehr als Herkunft, wir sind das Miteinander, das wächst.“ Den begeisterten Applaus haben sich alle Poeten verdient.

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