
Plus Dass Krumbach um einen Traditionsbetrieb ärmer wird, ist traurig. Den Ärger darüber an den Geflüchteten (die noch nicht einmal dort wohnen) auszulassen, ist falsch.
Keine Frage, es ist ein herber Schlag für Krumbach und die Region, dass der Traditionsbetrieb Falk in Hürben schließen wird. Zwar kann man auch im April dort noch in der Metzgerei Wurst und Fleisch kaufen, im Hotel nächtigen und im Gasthof schöne Stunden verbringen – ab Mai ist dann aber Schluss. Der komplette Betrieb wird eingestellt, die Regierung von Schwaben wird dort ein Übergangswohnheim für Flüchtlinge errichten.
Das Gasthaus und die Metzgerei sind eine beliebte Anlaufstelle für viele Krumbacherinnen und Krumbacher. Dass der Ärger über den Verlust eines weiteren Traditionsbetriebes bei vielen Bürgerinnen und Bürgern hochkocht, ist deswegen verständlich. Wieder geht ein Stück Lebensqualität im Ort verloren. Aber umso wichtiger ist es, auch klarzustellen, dass nicht die geflüchteten Personen, die ankommen werden, schuld sind an der Schließung. Die Entscheidung der Familie Falk war eine persönliche.
Im Landkreis werden noch Unterkünfte für Flüchtlinge gesucht
Die Regierung von Schwaben und die Kreisverwaltungsbehörden sind seit der Verschärfung der Flüchtlingswelle in der Region mit Hochdruck auf der Suche nach geeigneten Gebäuden, Hallen, Wohnungen, in denen sowohl ukrainische Familien, als auch Asylsuchende aus anderen Ländern, unterkommen können. Ein Übergangswohnheim ist, im Unterschied beispielsweise zu einem Ankerzentrum, für Einreisende gedacht, die ein Bleiberecht haben. Dass die Regierung von Schwaben die Chance in der Heinrich-Sinz-Straße ergriffen hat, ist angesichts der angespannten Lage nicht überraschend. Doch bevor überhaupt klar ist, wann jemand und wer ankommt, sollte man erst recht keine Ängste schüren. Die Schutz suchenden Menschen können nichts dafür, dass der Traditionsbetrieb schließen wird.
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