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Kreiskliniken und St. Camillus intensivieren Zusammenarbeit in der Behindertenmedizin

Krumbach/Ursberg

Kreiskliniken und Krankenhaus St. Camillus wollen zusammenarbeiten

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    Sie freuen sich über die beabsichtigte verstärkte Zusammenarbeit zweier Krankenhäuser zum Wohle der Menschen mit Behinderungen (von links): Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werkes, und der Günzburger Landrat Hans Reichhart.  v. l. n. r.: Robert Wieland (Vorstand Kreiskliniken Günzburg-Krumbach), Martin Riß (Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender DRW), Dr. Hans Reichhart (Landrat)
    Sie freuen sich über die beabsichtigte verstärkte Zusammenarbeit zweier Krankenhäuser zum Wohle der Menschen mit Behinderungen (von links): Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werkes, und der Günzburger Landrat Hans Reichhart. v. l. n. r.: Robert Wieland (Vorstand Kreiskliniken Günzburg-Krumbach), Martin Riß (Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender DRW), Dr. Hans Reichhart (Landrat) Foto: Manuel Liesenfeld/DRW

    Das Krankenhaus St. Camillus in Ursberg, das vom Bezirk Schwaben und dem Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in der Form eines Zweckverbandes getragen wird, ist etwas Besonderes: Mit insgesamt 28 Betten ist es eines der kleinsten Krankenhäuser in Deutschland. Im Mittelpunkt der gesundheitlichen Versorgung stehen geistig und mehrfach behinderte Menschen. Die neue Krankenhausstrukturreform stellt auch hier enorme Anforderungen an die zukünftige Gesundheitsversorgung. Um die Patientinnen und Patienten auch weiterhin mit hoher Qualität und wohnortnah behandeln zu können, sind das DRW, das Krankenhaus St. Camillus und die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach am Klinikstandort Krumbach dabei, ihre bereits über viele Jahre hinweg existierende Zusammenarbeit in der Behindertenmedizin weiter zu verstärken und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das haben die beiden Einrichtungen nun in einer gemeinsamen Pressemitteilung öffentlich gemacht.

    Landrat Hans Reichhart unterstützt dieses Projekt und spricht von einer „Win-win-Situation“ für die Menschen in der Region und die Träger. „Durch die angedachte Verlagerung der somatischen Medizin für Menschen mit Behinderung nach Krumbach gewinnt dieser Klinikstandort an Bedeutung. Zugleich besteht damit die Chance, das psychiatrische Versorgungsangebot im Krankenhaus St. Camillus in Ursberg auszubauen. Überhaupt wird so die gesamte Situation der Gesundheitsversorgung dauerhaft verbessert.“ „Die Kräfte zu bündeln, um zusammen mehr für die uns anvertrauten Menschen zu erreichen, ist unser Ziel. Dies wird auch und insbesondere an dieser geplanten Kooperation deutlich“, so Klinikvorstand Robert Wieland.

    Kooperation zwischen Krankenhaus St. Camillus Ursberg und Kreisklinik Krumbach

    Der Geistliche Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, Martin Riß, betont den gemeinsamen Auftrag, die medizinische Infrastruktur für Menschen mit Behinderung zu sichern: .„Eine enge Zusammenarbeit des Krankenhauses St. Camillus mit der Kreisklinik Krumbach ist bereits seit Jahrzehnten der Garant dafür, dass eine wohnortnahe stationäre Behandlung der Menschen mit Behinderung in Ursberg und Umgebung ermöglicht werden kann.“

    Unter anderem ist bereits die Berufsfachschule für Pflege von Ursberg nach Krumbach in die ehemalige Fachoberschule umgezogen und hat dort im Herbst 2022 ihren Betrieb aufgenommen. Sie wird ebenfalls vom DRW getragen. Die Schülerzahlen konnten nach Angaben des Trägers von 50 im Jahr 2022 auf 150 Auszubildende im Jahr 2025 gesteigert werden. Körperliche Erkrankungen der Patientinnen und Patienten von St. Camillus werden seit Langem auch in Zusammenarbeit mit der Klinik Krumbach behandelt.

    Ursberg und Krumbach: Gemeinsam für bessere medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung

    Durch das gemeinsame Wirken beider Trägerorganisationen habe sich viel Fachwissen und eine entsprechende Erfahrung entwickelt, aber bisher nicht mit einem voll integrierten Behandlungskonzept. Das soll sich nach der Vorstellung der Verantwortlichen ändern und das spezielle Know-how ausgebaut werden. Gemeinsam soll nun alles versucht werden, die somatische beziehungsweise Innere Medizin für Menschen mit Behinderungen zukünftig in einer spezialisierten Station in der Klinik Krumbach anzusiedeln. Erste Gespräche sind bereits erfolgt, heißt es dazu in der Pressemitteilung. Auch das Bayerische Gesundheitsministerium wurde über die Idee informiert.    

    Hintergrund dieser Überlegungen sind die harten Anforderungen der Krankenhausstrukturreform, die St. Camillus nicht nur wegen seiner Größe vor Herausforderungen stellen. Auch der Standort der Klinik in Krumbach soll mit der Weiterentwicklung gestärkt werden. Gleichzeitig soll das Krankenhaus St. Camillus seinen Schwerpunkt in der psychiatrischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen fachlich zukunftsfähig ausrichten und die Bettenzahl ausbauen. Gespräche und Verhandlungen mit den Krankenkassen sollen zeitnah beginnen, kündigt das DRW an. Die Verantwortlichen wollen ein gemeinsames Versorgungskonzept entwickeln, das einem überregionalen spezialisierten Zentrum mit dem Schwerpunkt der medizinischen Versorgung für behinderte Menschen in ganz Süddeutschland gerecht werde. Vergleichbare Einrichtungen gibt es bereits in Norddeutschland. Das DRW und die Kreiskliniken sehen in der Bündelung der Kompetenzen in Ursberg und Krumbach eine große Chance für die Behindertenmedizin, die auch wissenschaftlich in der Region begleitet werden könnte. Denn an der Uniklinik Augsburg ist der Lehrstuhl für die Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen und Teilhabebeschränkungen (Prof. Dr. Birgit Prodinger) angesiedelt worden. (AZ)

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