Auszug aus dem Haus: Ein Krumbacher Ehepaar "verkleinert" sich im Alter
Plus Ein Ehepaar aus Krumbach hat sein Häusle verkauft und ist in eine Mietwohnung gezogen. Das war nicht ganz einfach, ein "echtes Abenteuer", wie die beiden sagen.
Bis um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts lebten die Menschen in großen Familienverbänden zusammen, meist auf einem Anwesen, Eltern, Großeltern, Kinder, oft auch noch unverheiratete Tanten oder Onkel. Die Alten zogen in die Austragsstube oder, sofern vorhanden, ins Austragshäuslein. Das änderte sich mit den sich rasant verändernden Lebensbedingungen in den Jahrzehnten nach dem Krieg. Die Familien sind zu kleinen Eltern-Kind-Gemeinschaften zusammengeschrumpft. Selbst diese lösen sich auf, sobald die Kinder erwachsen sind, einem Beruf nachgehen und eine eigene Familie gründen. So war es auch bei den Hohbergs, einer Krumbacher Familie (auf ihren Wunsch wurden die Namen geändert).
"Unser Sohn lebt seit vielen Jahren in Augsburg. Er hat eine eigene Familie mit erwachsenen Kindern. Nach Krumbach wird er sicher nicht zurückkehren", berichten Anita und Michael Hohberg. Sie lebten also alleine in ihrem Einfamilienhaus. Das Treppensteigen, die Versorgung des nun zu großen Hauses und die Pflege des Gartens wurden mit zunehmendem Alter, Anita ist 74, Michael 79 Jahre alt, immer beschwerlicher. Als Michael auch noch erlebte, wie seine Schwester schwer erkrankte, in ein Pflegeheim musste und er sie dort wegen Corona nicht einmal besuchen durfte, begann er sich ernsthaft Sorgen um die Zukunft zu machen, die eigene und die seiner Frau.
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