Die Wahl des neuen Papstes hat auch bei Dekan Klaus Bucher große Freude ausgelöst. Dass ausgerechnet der US-Amerikaner Robert Prevost gewählt wurde, war für den Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Breitenthal dabei ganz besonders spannend. Denn: „Mein Neffe Moritz hat genau diesen Kardinal als neuen Papst vorhergesagt.“
Es war offenbar nicht nur das Bauchgefühl seines Neffen, das richtig gelegen hatte, sagt Bucher am Tag nach der Papstwahl im Gespräch mit unserer Redaktion. „Moritz hat immer gesagt, dass das der neue Papst wird. Sein Argument war, dass er als Chef der Bischofskongregation bekannt ist, ein Mann der Mitte, den die Kirche jetzt braucht.“ Er selbst kannte den US-amerikanischen Kardinal zuvor nicht, hat sich aber inzwischen schon informiert und halte den Amerikaner für „eine sehr gute Wahl“.
Dekan Klaus Bucher aus Breitenthal über die Wahl von Papst Leo XIV.
Als die Nachricht vom weißen Rauch über der Sixtinischen Kapelle bei ihm ankam, war Dekan Bucher gerade unterwegs. „Ich bin dann gleich heim gefahren, um es mir im Fernsehen anzuschauen. Gerade als ich eingeschaltet habe, wurde auf dem Balkon verkündet: Habemus Papam.“ Die erste Rede des neuen Papstes Leo XIV. hat Bucher beeindruckt. „Am 8. Mai, genau 80 Jahre nach dem Kriegsende, zu beginnen mit ‚der Friede sei mit euch‘, das war einfach stark.“
Bemerkenswert findet der Dekan auch, dass Papst Leo zu diesem Auftritt auf dem Balkon eine schriftlich ausgearbeitete Rede mitgebracht hat, die in der knappen Zeit nach seiner Wahl während der folgenden Formalien wie der Einkleidung entstanden sein muss. Der Name Leo, den Provost als Papst für sich gewählt hat, „das ist eine Ansage“, sagt Bucher. Sein Namens-Vorgänger Leo XIII. sei ein Sozialpapst gewesen. „Das deutet darauf hin, dass er die existenziellen Anliegen von Papst Franziskus, sich für die Schwächsten einzusetzen, auch weitertragen wird.“ In Rom hatte Pfarrer Klaus Bucher zuvor die Gelegenheit, sich vom verstorbenen Papst Franziskus zu verabschieden - einmal in Santa Martha, später auch noch einmal im Petersdom.

Dass die katholische Kirche so schnell ein neues Oberhaupt haben würde, hatte Bucher nicht erwartet. „Ich hatte mit Samstag gerechnet. Da sich die meisten Kardinäle ja nicht untereinander kennen, wäre es verständlich gewesen, wenn sie mehr Wahlgänge gebraucht hätten. So waren es immerhin nur zwei Wahlgänge mehr als bei Friedrich Merz.“
Neuer Papst Leo XIV.: Klaus Bucher aus Breitenthal freut sich über die Wahl
Mit 69 Jahren sei Papst Leo zwar älter, als es etwa Papst Johannes Paul II. bei seinem Amtsantritt gewesen war. Karol Józef Wojtyła wurde mit 58 Jahren zum Papst gewählt. Doch der neue Papst wirke jünger als sein Alter und damit gut gerüstet für eine lange Amtszeit. Vielleicht sei auch hier der Name Leo ein gutes Vorzeichen. „Immerhin ist Papst Leo XIII. sehr alt geworden“, sagt Bucher.
In den vergangenen Tagen sei er immer wieder gefragt worden, was er vom neuen Papst erwartet, sagt Bucher. „Aber ich finde viel wichtiger, was der neue Papst von uns als Christen erwarten kann: dass wir beten und offen sind für ihn und seine Botschaft.“ Die erste Botschaft von Leo XIV. war der Frieden, ein guter Anfang, findet der Dekan. „Ich freue mich jedenfalls sehr über unseren neuen Papst.“
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