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Schwimmbäder in Bayern: Deisenhofer fordert Soforthilfe gegen Sanierungsstau

Landkreis Günzburg

Schwimmbäder in Not: Deisenhofer fordert Soforthilfe, Staatsregierung lehnt ab

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    Das Krumbacher Freibad ist bei vielen Badegästen aus der Region beliebt.
    Das Krumbacher Freibad ist bei vielen Badegästen aus der Region beliebt. Foto: Oliver Wolff

    Trotz akuten Sanierungsbedarfs bei über der Hälfte der öffentlichen Schwimmbäder in Bayern hat die CSU-Freie-Wähler-Regierung einen Antrag der Grünen zur Erhöhung der Schwimmbadförderung abgelehnt. Der Antrag sah vor, das bestehende Sonderprogramm von aktuell zehn Millionen Euro um 50 Millionen Euro aufzustocken – auf insgesamt 60 Millionen Euro. Der Sportpolitische Sprecher der bayerischen Grünen, Maximilian Deisenhofer aus Krumbach, äußert via Pressemitteilung Kritik an der Entscheidung.

    Kritik von Maximilian Deisenhofer (Grüne) zur Schwimmbad-Förderung

    „Wir dürfen den Schwimmstätten nicht länger beim Zerfall zusehen“, sagt der 38-Jährige. Nach Angaben der Grünen beläuft sich der Sanierungsbedarf aller bayerischen Bäder auf fast zwei Milliarden Euro. Eine Anpassung der staatlichen Förderung sei daher zwingend notwendig gewesen. „Schwimmen ist überlebenswichtig. Aber schon heute können der DLRG zufolge mehr als 20 Prozent der Schulen keinen Schwimmunterricht erteilen, weil die dafür nötige Infrastruktur nicht vorhanden ist“, so Deisenhofer weiter. Die Auswirkungen zeigten sich auch in der Unfallstatistik: 2024 starben in Bayern 71 Menschen bei Badeunfällen – erneut mehr als im Vorjahr.

    Wie stark Kommunen unter dem Investitionsstau leiden, zeigt sich laut Deisenhofer exemplarisch im Landkreis Günzburg. In Krumbach etwa war das Hallenbad über Jahre geschlossen, „weil die Mittel für eine Sanierung fehlten“. Nun stehe die Sanierung des Schwimmerbeckens im Freibad an – mit veranschlagten Kosten von rund 980.000 Euro. Eine Summe, die die Stadt alleine kaum stemmen könne. Die geplanten Bauarbeiten, so Deisenhofer, müssten nun verschoben werden, weil die staatliche Unterstützung fehlt. Wie berichtet, verzögern sich die für Herbst 2025 geplanten Arbeiten voraussichtlich um ein Jahr, da Fördermittel für dieses Jahr bereits ausgeschöpft sind. Erst nach der Mittelfreigabe kann die Stadt die Aufträge ausschreiben, etwa eine halbe Million Euro Förderung könnte fließen.

    Kritik aus Krumbach: Deisenhofer fordert mehr Förderung für bayerische Schwimmbäder

    „Die Staatsregierung darf sich nicht immer erst dann Gedanken über die Finanzen machen, wenn die Becken schon auseinanderbröckeln“, mahnt Deisenhofer. Stattdessen sei eine vorausschauende und motivierende Haushaltspolitik gefragt. Nach Einschätzung der Staatsregierung gelten 452 der 867 öffentlichen Bäder im Freistaat als sanierungsbedürftig oder sogar dringend sanierungsbedürftig. In ihrer Begründung zum Änderungsantrag der Grünen hieß es, insbesondere Hallenbäder wiesen den höchsten Investitionsrückstand unter den Sportstätten auf. Gleichzeitig seien sie unersetzlich, um die „lebensrettende Fertigkeit des Schwimmens“ zu vermitteln. Die Grünen kündigten an, weiter Druck zu machen. Ihre beantragte Sofortaufstockung für den Haushalt 2025 halten sie nach wie vor für zwingend notwendig.

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