
Der erste Personal-Engpass ist da


Dem SC Ichenhausen gehen die offensiven Alternativen aus. Trainer Oliver Unsöld setzt gegen Garmisch einmal mehr auf taktische Finessen
An die weiteste Fahrt der gesamten Landesliga-Spielzeit haben die Ichenhauser keine allzu guten Erinnerungen. 0:3 unterlagen sie in der vergangenen Saison beim 1.FC Garmisch-Partenkirchen. Und da sie auch das Heimspiel gegen die Oberbayern 1:4 vergeigten, gaben sie alle sechs Punkte ab an eine Mannschaft, die letztlich nur dank einer merkwürdigen Abstiegsregel und eines Relegations-Marathons auf dieser Spielebene bleiben durfte. Wie stark die Werdenfelser diesmal vor heimischer Kulisse sind, davon können sich die Königsblauen am Samstag überzeugen. Um 15 Uhr ist Anpfiff auf dem Sportplatz am Gröben.
Der aktuellen Rangliste nach begegnen sich die beiden Kontrahenten absolut auf Augenhöhe. Jeweils zwölf Punkte haben die Tabellennachbarn in sieben Begegnungen gesammelt. Die Qualität der Gegner dürfte dabei annähernd gleich gewesen sein. Doch während Garmisch dem Aufstiegsfavoriten VfR Neuburg die bislang einzige Niederlage in dieser Runde beibrachte, unterlagen die Ichenhauser vor wenigen Tagen den Neuburgern dem Augenschein nach deutlich, dem Ergebnis nach knapp.
Spieler wie Verantwortliche des SCI teilen in der Rückschau die Einsicht, dass der Gegner diesmal einfach besser war. Aus Perspektive von Sportleiter Rudi Schiller „haben wir gegen den künftigen Aufsteiger verloren“. Für Neuburg standen sechs Mann mit Regionalliga-Erfahrung auf dem Platz, hinzu kamen zwei auf der Bank und einer im Krankenstand. Mit solchen Assen können sich die Königsblauen, wenn’s gut läuft, mal für ein Spiel messen und das befürchteten offensichtlich auch die Neuburger, die mit einem Heidenrespekt im Hindenburgpark aufkreuzten. Über eine gesamte Spielzeit gesehen aber scheinen Gegner wie Garmisch-Partenkirchen eher auf Augenhöhe mit den Schwaben.
Umso wichtiger wäre es, diesmal Zählbares mitzunehmen aus den Alpen. Laut Schiller wollen es die Ichenhauser auf jeden Fall „besser machen als in der vergangenen Runde. Da waren wir in Garmisch selbst schuld an unserer Niederlage“. Allerdings beklagen die Königsblauen zum ersten Mal in dieser Saison einen nennenswerten Personal-Engpass. Dass Julian Riederle, Denis Nickel und Marco Schlittmeier ausfallen, ist bekannt. Darauf konnte sich Trainer Oliver Unsöld schon länger einstellen. Zusätzlich muss er am Samstag Kilian Kustermann und Alexander Sigl ersetzen.
Womit als einziger Angreifer Mateusz Staron verbleibt. Es sei denn, Stefan Strohhofer rotiert einmal mehr aus der Innenverteidigung ins Sturmzentrum – der 32-Jährige ist es inzwischen ja gewohnt.
Dass die Mannschaft die ständigen taktischen Umstellungen überhaupt mitgehen kann, hat natürlich zwei Ursachen: Auf der einen Seite einen Coach, der akribisch an Erfolg versprechenden Matchplänen arbeitet und auf der anderen Seite einen Kader, der entsprechend wissbegierig ist und während der Einheiten gut mitzieht. Beides ist beim SCI gegeben und deshalb bemerkt Unsöld vor der weiten Auswärtsfahrt selbstbewusst: „Wenn Spieler fehlen, müssen eben andere in die Bresche springen. Und wir müssen immer schauen, dass wir uns taktisch gut verkaufen.“
Nach einem Fünftel der Saison teilen Unsöld und Schiller übrigens die Ansicht, dass der SC Ichenhausen im Normalfall genügend Qualität im Kader besitzt, um einigermaßen sorgenfrei durchzukommen. Der erfahrene Coach mahnt allerdings: „Wir müssen es Woche für Woche abrufen. Und wir dürfen nie vergessen, wo wir vor anderthalb Jahren gestanden sind.“
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