
Feuerwehreinsätze in Thannhausen kosten künftig mehr

Plus Die Feuerwehr in Thannhausen hat seit dem Sommer eine neue Drehleiter. Diese teure Investition erhöht nun auch die Kosten für Hilfseinsätze der Wehr.

Seit dem Sommer besitzt die Thannhauser Feuerwehr ein neues Drehleiterfahrzeug. Aufgrund ihrer Größe ist die Stadt dazu verpflichtet, ein Drehleiterfahrzeug zu unterhalten. Die Investition war trotz Fördergeldern sehr teuer. 720.000 Euro hat das Fahrzeug gekostet. Darum muss für die Feuerwehrdienstleistungen nun auch mehr von den Nutznießern zurückgefordert werden. Der Stadtrat Thannhausen billigte in seiner Dezembersitzung nun die neuen sogenannten Verrechnungssätze. Außerdem wurde im Zuge dessen gleich die neue Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages dafür angeglichen.
Für 53 Euro wird ein Wespennest entfernt
Ab Januar 2023 sollen dann also die neuen Preise gelten. Für Pflichtleistungen gibt es keinen Kostenersatz. Wer aber die Feuerwehr bei freiwilligen Leistungen "willentlich in Anspruch genommen hat", muss dafür auch bezahlen, das gilt auch, wenn die Feuerwehr nach missbräuchlichen Alarmen oder Fehlalarmen ausrücken musste. So sind zum Beispiel Streckenkosten für die eingesetzten Fahrzeuge zu bezahlen, etwa sechs Euro pro Kilometer für das mittlere Löschfahrzeug oder 18,40 Euro pro Kilometer für das Drehleiterfahrzeug. Auch für die Zeit, die die Fahrzeuge im Einsatz sind, fallen Kosten an. Für das mittlere Löschfahrzeug 121,20 Euro pro Stunde und für das Drehleiterfahrzeug 310,60 Euro pro Stunde.
Eine Preisliste gibt es natürlich auch für die anderen Fahrzeuge der Thannhauser Feuerwehren ebenso wie für verschiedene Gerätschaften. Eingesetztes ehrenamtliches Personal bei Einsätzen oder Sicherheitswachten schlägt mit 28 Euro pro Stunde zu Buche. Für das Entfernen von Wespennestern werden pauschal 53 Euro abgerechnet und für das Ausrücken bei Fehlalarmen privater Brandmeldeanlagen sind pauschal 402,30 Euro beim Ausrücken mit dem Löschfahrzeug und 646,60 Euro beim Ausrücken mit der Drehleiter fällig ohne Berücksichtigung des eingesetzten Personals.
Laut Auskunft von Kämmerer Thomas Bihler rechne man bisher jährlich zwischen 5000 und 10.000 Euro im Jahr für Einsätze der Thannhauser Feuerwehren ab. Stadtrat Herbert Fischer (CSU) bemerkte, dass man ja für zwei Drittel der Einsätze keinerlei Kostenersatz bekomme. Im ganzen Umkreis von Thannhausen leiste man Hilfe mit der Drehleiter, die man als Stadt vorhalten müsste. Jedoch die Gemeinden, in denen das Fahrzeug eingesetzt werde, müssten sich nicht an der teuren Investition beteiligen, obwohl sie davon profitierten. Bürgermeister Held pflichtete ihm bei und erklärte, dass das ein heiß diskutiertes Thema in politischen Kreisen sei. Auch Kämmerer Bihler meinte: "Ich bin da ganz bei Ihnen, doch das Bayerische Feuerwehrgesetz erlaubt das nicht. Das ist ein politisches Thema, das auf höherer Ebene entschieden werden muss."
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