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Thannhausen plant Sanierungsgebiet: INSEK zur Stadtentwicklung liegt öffentlich aus

Thannhausen

Thannhausen legt mit dem INSEK sein Sanierungsgebiet fest

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    Das Stadtzentrum von Thannhausen. In einem weiten Umkreis um die Stadtpfarrkirche erstreckt sich das Sanierungsgebiet der Stadt. Seine Grenzen werden neu gezogen.
    Das Stadtzentrum von Thannhausen. In einem weiten Umkreis um die Stadtpfarrkirche erstreckt sich das Sanierungsgebiet der Stadt. Seine Grenzen werden neu gezogen. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Es geht weiter mit dem INSEK in Thannhausen, mit dem Integrierten Nachhaltigen Städtebaulichen Entwicklungskonzept. Jetzt stand es wieder im Stadtrat auf der Tagesordnung. Vom 2023 damit beauftragten Büro Haines-Leger aus Würzburg war dazu diesmal niemand in das Gremium nach Thannhausen geladen. Bürgermeister Alois Held erklärte den Ratsmitgliedern, dass das Büro eine sehr gute Arbeit abgelegt habe. Das gut 200 Seiten starke Kompendium wird nun nach einstimmigem Ratsbeschluss öffentlich ausgelegt. Mit dem Konzept einhergeht eine neue Grenzziehung für das städtische Sanierungsgebiet. Gebäude, die im Gebiet liegen, dürfen nicht mehr einfach abgerissen oder umgestaltet werden. Vorher bedarf es der Zustimmung der Stadt. Allerdings können die Besitzer bei Sanierungen auch Fördergelder beantragen. Nehmen sie diese in Anspruch sind sie an bestimmte Fassadenfarben, Fenster- oder Dachplattentypen gebunden. Außerdem gibt es Vorteile bei den Abschreibungen der Gebäude.

    Alle 25 Jahre schaut man, wie Thannhausen sich weiterentwickeln kann

    Oft genug habe man das Gutachten „durchgekaut“. Nach dem Baugesetzbuch sei man als Kommune, wenn man ein Sanierungsgebiet habe, alle 25 Jahre verpflichtet, ein solches Entwicklungskonzept anfertigen zu lassen. Seiner Ansicht nach habe es keine Überraschungen gebracht, denn man kenne ja seinen Ort. Nach der Auslegung und dem Eingang der Stellungnahmen werde wieder ein Vertreter des Büros Haines-Leger geladen und der neue Umfang des Sanierungsgebietes werde festgelegt.

    Es ergibt sich eine Liste verpflichtend umzusetzender Enwicklungsmaßnahmen für Thannhausen

    Bauamtsleiter Stephan Martens-Weh erläuterte, dass man mit dem vorliegenden Gutachten umfassend informiert sei. Das Konzept habe zuerst den Bestand in der Stadt erfasst und Stärken und Schwächen von Thannhausen ausgelotet. Auch die Bürger seien beteiligt worden. Aus dem Konzept ergeben sich dann Maßnahmen, die verpflichtend umgesetzt werden müssten. Doch würde eine Prioritätenliste erstellt. Die Stadt würde sich über Stellungnahmen aus der Bürgerschaft freuen, so Martens-Weh. Ein Beispiel, wie eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme aussehen kann, zeigt sich die Christoph-von-Schmid-Straße. Im Rahmen der Innenstadtsanierung ist sie in jüngerer Zeit umfassend erneuert worden.

    Der neue Vorschlag für das Sanierungsgebiet entspreche weitgehend dem ursprünglichen. Hinzugekommen seien Gebiete im Bereich der Kegelstraße, der Augsburger und der Schreieggstraße, ebenso wie Flächen beidseits der Edmund-Zimmermann-Straße im Süden begrenzt durch die Fritz-Kieninger- und die Margarete-Ammon-Straße. Das Sanierungsgebiet in Thannhausen sei insgesamt recht groß. So lasse es aber auch eine gute Förderung zu, erklärte der Bauamtsleiter. Am Ende müsse man sich im Stadtrat schließlich entscheiden, wie groß das Gebiet wirklich werde. Das fließe am Ende in eine Bauleitplanung ein.

    Eine zentrale Rolle in dem Verfahren spielt die Bürgerbeteiligung, mit deren Hilfe gemeinsam mit der Bevölkerung bedarfsorientierte Lösungen für die Gemeinde erarbeitet werden sollen. Für Thannhausen hatte es dabei sowohl analoge Möglichkeiten an einem Stand vor dem Rathaus gegeben als auch digitale über das Internet. Hier konnten Bürger Vorschläge machen, was in ihrer Stadt verbessert werden könnte. Diese Bürgerbeteiligung wollte insbesondere die Regierung von Schwaben als Mitzahlerin dokumentiert haben. Auch sie lobt das Konzept, wie der Bürgermeister die Ratsmitglieder wissen ließ. Der Stadtrat hatte sich in einer Klausurtagung an einem Wochenende ebenfalls eingehend mit den Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürger befasst.

    Das Konzept beleuchtet neben dem Umfang des Sanierungsgebiets die verschiedensten Bereiche wie Wohnen und Gewerbe, Stadtbild und Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Bildungsangebote oder Erholung und Freizeit. Doch nicht nur um Äußerlichkeiten und Bauliches soll es hier gehen, sondern auch um die konkreten Lebensbedingungen für die in Thannhausen lebenden Menschen. Hier geraten attraktive und gesunde Lebensverhältnisse, das Grün im Ort und Möglichkeiten, sich verändernden Klimabedingungen zu begegnen, in den Blick.

    Die Ratsmitglieder nahmen die Infos zum INSEK zur Kenntnis. Jeder hat das Gutachten zum Durchlesen erhalten. Monika Wiesmüller-Schwab (CSU) merkte an, dass es eventuell auch Handlungsbedarf in der Augsburger Straße gebe. Sie schlug vor, das Sanierungsgebiet dort nach Osten zu vergrößern, eventuell bis zur ehemaligen Tankstelle.

    In der Region arbeitet auch der Markt Ziemetshausen an einem INSEK, ebenso wie die Stadt Krumbach. Krumbach will mit dem Konzept den westlichen Teil der Altstadt bis hin zu den Gleisen der Mittelschwabenbahn weiterentwickeln. Ziemetshausen startete sein Konzept im November mit einer Veranstaltung in der Taferne.

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