Noch 67 Tage Zeit für 67 Folgen "Game of Thrones"
Wer in Ruhe alle bisherigen Folgen von "Game of Thrones" bis zum Start der letzten Staffel sehen will, sollte jetzt damit anfangen. Worum geht es in der Serie?
Nur noch 67 Tage, dann mündet dieses Serienspektakel in sein Ende, nur noch 67 Tage, dann wird die erste Folge der achten und letzten Staffel von „Game of Thrones“ erstmals auf Deutsch ausgestrahlt. Und falls Sie, liebe Leser und Leserinnen, dem Hype um diese Fernsehserie acht Jahre lang erfolgreich Widerstand geleistet haben, jetzt aber doch wissen wollen, was es mit der Hysterie auf sich hat, dann sollten Sie ab dem 7. Februar für die nächsten 67 Tage ihre abendlichen Sehgewohnheiten umstellen: Denn Sie haben genau 67 Folgen aufzuholen, um über diese fiktive Welt Westeros mitreden zu können.
Aber Achtung! Es kann passieren, dass sie die abendliche Dosis dieser morbiden Erzählung schleichend erhöhen, und in einem Monat den „Game of Thrones“-Entzug spüren, an dem die Fans seit knapp zwei Jahren leiden: das Warten auf die Fortsetzung.
Bei "Game of Thrones" kommt man nicht weit mit Gut und Böse
Das Erzählprinzip ist nämlich perfide. Zum einen wird in der ersten Staffel schnell ein weitläufiges Tableau an unterschiedlichen Figuren eingeführt, die einen sind sympathischer als die anderen. So ist das im Leben. Aber dann merken Sie, dass sich Lieblinge schleichend in menschliche Monster verwandeln können und sich menschliche Monster zum Guten entwickeln können.
Wiewohl Sie da, bei den moralischen Angelegenheiten, das Gut-Böse-Schema durchschnittlicher fantastischer Erzählungen nicht anlegen können. Die Klischeerolle des guten Helden und Weltenretters werden Sie nicht finden. Und diejenigen, die diesem Bild am nächsten kommen, denen Sie möglicherweise anfangs die bald angstschweißnassen Daumen drücken, diejenigen leben in Westeros nicht wirklich lange. Da ähnelt die ferne, erfundene Welt schon stark der unseren: Die Guten, das sind in der Welt von „Game of Thrones“ Märchen- und Sagenfiguren, die Menschen, die diese Welt bevölkern, sind immer auch falsch und durchtrieben, fehlbar und vor allem verletzlich.
Vor allem damit versetzt einen diese Serie in ein Fieber und in einen permanenten Angstzustand. Denn Helden leben nicht lange, und Fehler enden in dieser Intrigenwelt sehr schnell tödlich. Man lernt ziemlich schnell als Zuschauer, dass man bereit sein muss, sich von lieb gewonnenen Figuren zu verabschieden.
Vorlage von "Game of Thrones" ist eine Erfolgs-Romanserie
Ah, Sie lesen immer noch diesen Artikel, werden aber langsam ungeduldig. Also gut: jetzt noch etwas zum Inhalt. Grundlage für „Game Of Thrones“ ist die Erfolgs-Romanreihe „A Song Of Ice And Fire“ von George R. R. Martin. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Adelsfamilie der Starks, die über den Norden von Westeros herrscht. Erzählt wird, was aus dieser Familie, die ziemlich schnell weit über den Kontinent und darüber hinaus verstreut wird, geschieht.
Bald verliert der König von Westeros sein Leben. Was folgt, ist ein nun schon sieben Staffeln währendes Ränkespiel um die Macht. Wem steht der Thron zu? Zwischenzeitlich gibt es vier Könige gleichzeitig und jenseits von Westeros bereitet eine Nachfahrerin des alten Königsgeschlechtes eine Invasion vor. Und während die Menschen mit sich selbst beschäftigt sind, sammelt im hohen Norden jenseits der großen Mauer, die das zivilisierte Land von der Wildnis trennt, der Nachtkönig eine gigantische und unheimliche Armee. Gelingt es den Menschen, sich dieser Gefahr gemeinsam zu stellen? Der Klimawandel lässt grüßen.
Bemerkenswert ist auch die „Sekundärliteratur“ zu „Game Of Thrones“. Hauptveröffentlichungsort dafür ist die Internet-Plattform Youtube. Erklär-Videos, die Vorgeschichte, Zusammenhänge und mögliche Plot-Verläufe ergründen, gibt es dort in Hülle und Fülle. Wenn Sie also doch früher bei Folge 67 angekommen sein sollten als am 15. April, können Sie sich dort Ihre Zeit mit Fachsimpeleien vertreiben.
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