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Museum Villa Rot
11.03.2019

Ausstellung: Alte Meister in jungen Händen

Die Britin Emily Allchurch hat Pieter Bruegels Turmbau zu Babel aus Londoner Gebäuden nachgebaut. „Babel London“ ist Teil der Ausstellung „Inspiration Meisterwerk“ in der Villa Rot.
Foto: Emily Allchurch/Karin Weber Gallery

Pieter Bruegel als Immobilienturm, Caspar David Friedrich in Abstrakt: Eine starke Ausstellung zeigt, wie vielfältig Künstler im digitalen Zeitalter große Werke zitieren.

„Großer Turmbau zu Babel“, das 1563 entstandene Gemälde des niederländischen Malers Pieter Bruegel d. Ä., ist längst kein Bild mehr, sondern eine Ikone – die wohl berühmteste Illustration für menschliche Hybris. Die Künstlerin Emily Allchurch hat 2015 ihren eigenen Turm gebaut, „Babel London (after Bruegel)“ heißt er, eine Collage aus Fotos von Gebäuden in der britischen Hauptstadt. Ein Kommentar auf den Immobilien-Irrsinn in der Metropole? Wahrscheinlich. Ganz sicher aber ein Knicks vor dem Original.

„Inspiration Meisterwerk“, diese sehr sehenswerte neue Ausstellung im Museum Villa Rot (Burgrieden-Rot bei Biberach), zeigt, dass die Künstler der Gegenwart die Ikonen der Vergangenheit nicht als Belastung verstehen, sondern als Quelle neuer Ideen. Kein Bilderstürmer, nirgendwo. Niemand, der die Heiligen der Kunstgeschichte von ihrer Säule stürzen will. Kaum subversive Aneignung, wie sie die Künstler der Appropriation Art praktizieren. Dafür ein freier, verspielter Umgang mit den Meisterwerken, der für die digitale Meme-Kultur der Gegenwart typisch ist. „Die Originale sind ein Werkstoff“, erklärt Kurator Marco Hompes. Und verweist auf die vielen hundert Varianten der „Mona Lisa“, die in sozialen Netzwerken geteilt werden.

Natürlich sind die in der Villa Rot gezeigten Arbeiten komplexer als Internet-Memes – und manchmal kaum oder gar nicht als Bearbeitungen großer Werke zu erkennen. Oft verwendeten die Künstler Computerprogramme, und sei es nur zur Bildbearbeitung – wie Hiroyuki Masuyama, der die idealisierten Landschaften aus Gemälden des Malers Caspar David Friedrich aus hunderten von Fotos zusammenpuzzelte. Der Romantiker Friedrich ist der am häufigsten vertretene Originalmeister in der Ausstellung.

So reduziert Sven Drühl dessen Bild „Das Eismeer“ auf wenige markante Linien – und macht daraus ein Lichtobjekt. Dasselbe Gemälde verwandelt Mathias Kessler am PC in eine dreidimensionale Landschaft, die er als Fotografie ausdruckt. Der Künstler Janus zerlegt den ikonischen „Wanderer über dem Nebelmeer“ in seine Farben, die er auf Leinwand als parallele vertikale Linien nach ihrer Häufigkeit sortiert.

Generell hat „Inspiration Meisterwerk“ zwar humorvolle Momente – wie etwa die Arbeiten von Susi Gelb, die die Glühbirne von Joseph Beuys „Capri-Batterie“ zeitgemäß durch eine Energiesparlampe ersetzt. Aber ein rein ironisches Zitieren findet nicht statt. Vielmehr geht es vielen Künstlern darum, die Originalwerke durch einen neuen Kontext auf Bedeutung und ästhetische Qualitäten abzuklopfen. So wie Otto Scherer, der für seine „Hommage an die Moderne“ Bilder von Josef Albers, Piet Mondrian und Kasimir Malewitsch in würfelförmige Objekte transformiert, oder Jürgen Knubben, der die Berliner Nofretete auf wenige Flächen reduziert, ohne ihr die Wiedererkennbarkeit zu nehmen. Anderes ist konzeptueller: Der französische Künstler Saâdane Afif sammelte für seine Serie „Fountain Archive“ Publikationen mit Abbildungen von Marcel Duchamps Urinal – und erklärt diese dann, ausgeschnitten und gerahmt, wiederum zur Kunst.

In der an die Villa angebauten Kunsthalle bleibt die Gruppenschau „Pirating Presence“ im Thema, wobei die beteiligten Künstler nicht nur aus der Kunstgeschichte schöpfen, sondern auch aus der Populärkultur. Manchmal auch aus beidem gleichzeitig, so wie Margret Eicher, die digital collagierte Szenen als großformatige Wandteppiche produzieren lässt. Ihre Arbeit „Geburt der Venus 2“ zitiert Sandro Botticelli – zeigt aber die schwangere R&B-Sängerin Beyoncé in einem U-Bahnhof – über einem Bett aus Tattoo-Blüten, flankiert von Pril-Blümchen und Parfüm-Flacons. Eine opulente Arbeit, die von Adi Hoesle wiederum aufgenommen wird und mittels Software in abstrakte Muster übersetzt wird. Große Kunst und Trash, Pop und Kommerz liegen im digitalen Zeitalter dicht beieinander. Heutige Künstlergenerationen können aus einem Fundus schöpfen, von dem die alten Meister nur träumen konnten.

„Inspiration Meisterwerk“ und „Pirating Presence“ sind bis 10. Juni im Museum Villa Rot, Schlossweg 3, in Burgrieden-Rot bei Biberach zu sehen. Geöffnet Mi.–Sa. von 14–17 Uhr, So. und Fei. von 11–17 Uhr.

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