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Premiere: Madame Butterfly
01.10.2008

Amerikaner zahlt Spottpreis für junge Japanerin

Foto: A.T. Schaefer

Um solche Abende zu erleben, dafür geht man ins Theater. Augsburg hat eine szenisch eindringliche und musikalisch ergreifende "Madama Butterfly" herausgebracht und fulminant die neue Spielzeit eingeleitet. Am Freitag findet die letzte Aufführung statt. Von Rüdiger Heinze

Von Rüdiger Heinze, Augsburg

Um solche Abende zu erleben, dafür geht man ins Theater. Zum Spielzeit-Start hat Augsburg eine szenisch eindringliche und musikalisch ergreifende "Madama Butterfly" herausgebracht.

Das scheint zunächst nicht schwer angesichts eines Stoffes, der - männlicherseits - bekannt perfide ist: Der US-Marineoffizier Pinkerton kauft sich in Nagasaki für einen Spottpreis eine Fünfzehnjährige zum Heiraten, dazu ein Haus für wenige Flitterstunden. Im Innersten aber trachtet er bereits auf eine Ehe mit einer "echten Amerikanerin". Die Stärke, aber auch die Tränentreibkraft des Stücks liegen nun darin, dass bei anhaltend musikalischer Rührung jeder im Raum, ob oben auf der Bühne oder unten im Publikum, anhaltend weiß: Das kann nicht gut gehen. Jeder, bis auf Butterfly selbst.

Dabei war es durchaus nicht von Beginn an ausgemacht, dass dieser Augsburger Abend "groß" werden würde. Der erste Akt blieb hälftig noch des reflektierenden Fragens würdig: Kann diese tragische Geschichte mit ihrem Lokalkolorit der Kolonialzeit um 1900 schlüssig bis zum Finale erzählt werden, wenn sie transferiert wird ins Heute, da Japan selbst eine Weltmacht darstellt? Wirkt so der Kauf Butterflys und die "Hierarchie" zwischen Pinkerton und Butterfly noch plausibel?

Doch hat man erst einmal erkannt, dass die südkoreanische Regisseurin Yona Kim eine interkontinentale, grausam-einseitige Liebesgeschichte zwischen einem wirtschaftlich unabhängigen, brünstigen Mann und einer wirtschaftlich abhängigen, liebenden Frau parabelhaft in Szene setzt und dies in der Unwirtlichkeit einer modernen japanischen Stadt, dann beginnt die Vorstellung schnell an die Nieren zu gehen. Japan: Das ist hier nur ein Beispiel exotischer Anziehungskraft. Es könnte auch Thailand sein.

Eine rüde Ex- und Hopp-Gesellschaft

Und Pinkerton könnte ein Deutscher sein. Zumindest ist seine Macho-Attitüde, sein Macho-Habitus weit verbreitet: Cowboy-Stiefel, breitbeinig, Whiskey-Flasche, enorme Coolness, ziemlich ordinär. Und er trifft, wie uns die Regisseurin zeigt, durchaus auf seinesgleichen: Auch Butterfly, stets hoffend, ist tätowiert, und ihre Freundinnen und Verwandten stehen dem Animier-Gewerbe ebenfalls nicht fern.

In dieser rüden, desillusionierten Ex- und Hopp-Gesellschaft versucht nur Butterflys Dienerin Suzuki resolut und abgehärtet zu retten, was noch zu retten ist. Vergeblich. So reiht sich in David Hohmanns japanisch-"leichter" Bühne ungeheuer eindringlich Szene an Szene: wie Butterfly blond wird wie die Monroe und sich international kleidet (Kostüme: Katharina Weißenborn); wie ihr kleiner Sohn ein US-Flaggen-Magnetpuzzle komplettiert; wie sich Butterfly, Suzuki und das Kind in ein Sternenbanner wickeln und zu einem Denkmal der Heilserwartung erstarren; wie Pinkertons Frau genau im modisch angepassten Outfit der Butterfly aufkreuzt und dem Buben ein Modell-Kriegsschiff schenkt; wie schlussendlich Butterfly zu ihrer Tradition zurückkehrt, ihre eigene Identität im Handspiegel erkennt - und sich mit einer Spiegelscherbe die Halsschlagader durchtrennt. Das alles: präzise, schlagend, packend. Metropolen-Theater, Pflichttermin.

Nun steht Augsburg aber auch eine außerordentliche, eine fulminate Butterfly zur Verfügung: Sally du Randt, die Stimmreinheit zu verbinden weiß mit einer vorgespiegelten Stimmentwicklung von der 15-Jährigen bis zur Tragödin. Ihr gehören die musikalisch intensivsten Momente des Abends - und auch den Philharmonikern unter Rudolf Piehlmayer, der mit hohem Einsatz die Energie und - vor allem - die rosaroten Süßigkeiten von Puccinis Partitur ausbreiten lässt. Gleichzeitig gilt: Würde Piehlmayer nicht regelmäßig Klangtürme vor den Sängern errichten, könnte der vokale Eindruck noch gewaltiger sein.

Ji-Woon Kim (ein Koreaner als Pinkerton!) und Alex Sanmarti als Sharpless hatten mitunter Mühe, ihren tenoral-markanten bzw. baritonal-väterlichen Mann zu stehen. Als Sängerdarsteller abermals beglückend: Kerstin Descher als Suzuki sowie Roman Payer als Frauen-Schacherer Goro.

Ovationen für einen klaren Fall.

Weitere Vorstellungen 3., 8., 12., 18. und 24. Oktober

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