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Venedig
28.05.2018

Architekturbiennale: Die Magie der einfachen Ideen

Ein Mann schaut sich die Installation des Architekten Javier Corvalan am Pavillon des Vatikans auf der Internationalen Architektur-Biennale an. Neben Saudi-Arabien und Pakistan nimmt erstmals auch der Vatikan an der Architekturbiennale teil. 
Foto: Antonio Calanni, dpa

Auf der Architekturbiennale geht es um die Zukunft des Bauens: Statt einer Materialschlacht zählen Optimismus und die soziale Dimension des Bauens.

Das sehr abgegriffene Wort Wellness liegt einem auf der Zunge. Die vielen Polster und Sitzinseln sind jedenfalls nicht zu übersehen, und wenn man Glück hat, ist draußen unter der Pergola-Konstruktion mit dem poetischen Titel „Bamboo Stalactite“ noch ein oranges Sofa frei – direkt am Wasser, das heißt, am Arsenalebecken. Man soll sich hier wohlfühlen, um erfrischt und mit neuer Energie weiterzuziehen. Damit erfüllt diese Oase des vietnamesischen Büros VTN bereits ein ganz entscheidendes Kriterium für gute Architektur. So sehen es zumindest Yvonne Farrell und Shelley McNamara, die Kuratorinnen der 16. Architekturbiennale, die am Wochenende in Venedig eröffnet wurde.

Mit dem Titel „Freespace“ haben die beiden Frauen aus Dublin allerdings für Verwirrung gesorgt. Die Übersetzung „Freiraum“ greift zu kurz, Farrell und McNamara meinen in erster Linie eine Großzügigkeit und Freiheit im Denken, durchaus auch: die Fantasie von der Leine zu lassen. Was dann auf dieser bedeutendsten internationalen Architekturausstellung vorgeführt wird, sind keine abgefahrenen Experimente und schon gar kein Höher-Größer-Weiter. Farrell und McNamarra interessieren sich für die soziale Dimension von Architektur, für Nachhaltigkeit („Das ist viel mehr als ein Solarpaneel aufs Dach zu setzen“), für das Zusammenspiel mit der Natur, die Wahl adäquater Materialien und bewährtes Handwerk.

Das geht schon damit los, dass im Eingangskuppelraum des zentralen Pavillons der Giardini schlichte, handgemachte Fliesen verlegt sind, die farblich wie formal ein wunderbares Gegenstück zu Galileo Chinis 1909 entstandenem Deckengemälde einer „neuen Gesellschaft“ bilden. Am Werk war das Londoner Architekturkollektiv Assemble, das durch partizipative Projekte bekannt wurde und ganze Stadtteile mit den Bewohnern plant. Dass Gutes gut ausschauen kann, beweisen genauso die „Star Apartments“ von Michael Maltzan in einem der Nachbarsäle: In Los Angeles kommen hier Familien unter, die sich eigentlich gar keine Wohnung leisten können. Und die Modell-Quartiere mit ihren sehr individuellen Einrichtungen zeigen, dass die verschiedensten Menschen weit mehr als ein Dach überm Kopf gefunden haben.

Mit ihrer klaren sozialen Komponente knüpft diese Architekturbiennale geschickt an die letzte von 2016 an. Für den chilenischen Kurator Alejandro Aravena waren das Bauen am Rande der Gesellschaft und der Einsatz möglichst einfacher, ökologischer Materialien zentrale Themen. Seine irischen Nachfolgerinnen verfeinern diese Ansätze und weiten den Blick über dessen „Bericht von der Front“ hinaus.

Das Zusammenleben steht immer wieder im Mittelpunkt, wie zum Beispiel im Tila House in Helsinki mit seinen offenen Räumen. Wobei die konkrete Gestaltung von den Bewohnern ausgeht. „Die wissen schließlich was sie brauchen“, finden Talli Architects, „wir liefern nur die Basis“. In einer anderen Weise offen ist Takaharu Tezukas ovaler, lichtdurchfluteter Fuji-Kindergarten um einen Innenhof mit beträchtlichen Dimensionen. Sogar das Dach dient als Spielplatz - die Energie der Kinder sei ohne Grenzen, meint der Architekt, warum sie also einschränken?

Ganz entspannt geht es dagegen in der Vorhang-Rotunde des japanischen Visionärs Toyo Ito zu. Auf Sitzsäcken darf man zarte Lichtspiele verfolgen, die auf die Stoffbahnen projiziert werden - und auch das Ego des Architekten hat hier mal Pause. Schräg gegenüber verblüfft der Italiener Riccardo Blumer mit schillernden, fragilen Sekunden-„Scheiben“, die aus Seifenlauge gezogen werden. Solche Bilder bleiben haften, auch als Symbole für die Magie der einfachen Ideen, die Architektur verbessern können. Es muss eben keine Materialschlacht sein.

Überhaupt ist diese Biennale wieder angenehm stahl- und betonarm, stattdessen sieht und riecht man viel Holz. Das betrifft besonders die durchaus anregenden Modelle, die in der Sektion „Close Encounter“ einen originellen Auftritt haben. Hier sollten sich 16 Architekten mit jeweils einem historischen Bauwerk auseinandersetzen. Unter anderem ist ein Miniatur-Konzertsaal samt Klavier entstanden. „Ich werde euch einen Raum bauen, der wie eine Violine singt“, steht außen zu lesen. Der Spruch stammt vom Architekten des (wirklich fabelhaften) Pariser Cortot-Saals, Auguste Perret. Es sind auch solche Details, die den Reiz dieser Großausstellung ausmachen. Vor allem aber nimmt man den Optimismus der beiden Kuratorinnen mit. Für Yvonne Farrell und Shelley McNamara, die seit 1978 das gemeinsame Büro Grafton mit einigem Erfolg führen, ist Architektur Arbeit für den Menschen und eine bessere Zukunft, Pessimismus sei da völlig fehl am Platz.

Warum vergessen das nur so viele aus ihrem Metier?

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