
Spektakulärer Fund kommt nach Augsburg


Ein Bieter-Konsortium ersteigert in Paris zwei verschollen geglaubte Renaissance-Putti
Als die beiden Putti im Nachlass der französischen Adelsfamilie Schickler-Pourtalès auftauchten, versetzte das die Kunstwelt in Ektase. Die Steinfiguren des bedeutenden Renaissance-Bildhauers Hans Daucher waren einst Teil eines Ensembles in der St. Annakirche in Augsburg. Nun kamen sie in Paris im Auktionshaus Sotheby’s unter den Hammer; in nur zehn Minuten gingen die Stücke Augsburger Geschichte für 2,35 Millionen Euro über den Tisch.
Für Augsburg ist das eine gute Nachricht. Die Bremer Galerie Neuse hat die Figuren für ein Konsortium ersteigert, hinter dem neben der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Stadt Augsburg auch der Bund und die Kulturstiftung der Länder stecken. Den Preis nennt Martin Hoernes von der Ernst von Siemens Kunststiftung sensationell. „Wir hatten mit höheren Ausgaben gerechnet.“ Im Vorfeld hatte die Stiftung Gespräche mit anderen Interessenten geführt und diesen erklärt, warum die Figuren unbedingt nach Augsburg zurück müssten.
Geschaffen im 16. Jahrhundert, zierte ein Ensemble von Engeln einst die Fuggerkapelle in der Augsburger Annakirche. Fünf Originale sind bis heute in ihrer Heimatstadt zu bestaunen: Sie „sitzen“ im Maximilianmuseum. Ein Putto ging im 19. Jahrhundert verloren – dass es noch einen siebten gibt, war lange nicht bekannt.
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