Binoche und Stewart als Verführerin und Verführte im Kino
„Twilight“-Star Kristen Stewart und Arthouse-Ikone Juliette Binoche spielen zusammen im Kinofilm „Die Wolken von Sils Maria“. Eine interessante Mischung ...
Valentine (Kristen Stewart) ist ein Profi. Sie weiß, wie man ein lästiges Telefonat abkürzt, auf der anderen Leitung ein weiteres Gespräch annimmt und gleichzeitig noch ein paar E-Mails beantwortet. Lässig koordiniert sie die heranbrandenden Terminfluten. Ihre Chefin wäre ohne sie aufgeschmissen.
Juliette Binoche spielt einen Filmstar
Maria (Juliette Binoche) ist ein internationaler Filmstar, in Europa ebenso gefragt wie in Hollywood. Ihre Karriere begann mit 18 in einem Film, in dem sie die junge Assistentin Sigrid spielte, die ihrer Chefin Helena den Kopf verdreht und sie in den Selbstmord treibt. Nun soll sie mehr als 20 Jahre später in einer Neuauflage nicht die Sigrid, sondern die Helena spielen. Sie zieht sich mit Val zur Vorbereitung in die Schweizer Alpen zurück.
Aber der Perspektivwechsel von der jüngeren Sigrid zur älteren Helena, von der Verführerin zur Verführten treibt sie immer tiefer in eine künstlerische Midlife-Crisis – und in einen Konflikt mit ihrer Assistentin. Olivier Assayas’ „Die Wolken von Sils Maria“ lässt sich als Hommage an das Schauspielerinnendasein lesen. Der Film wurde Juliette Binoche auf den Leib geschneidert.
Dennoch steht hier nicht allein die kriselnde Schauspielerin im Zentrum, sondern die ungleiche Beziehung von Filmstar und Assistentin, die stets zwischen Freundschaft und Dienstleistung, Intimität und Hierarchie schwankt. Mit leichter Hand unterhaltsam und trotzdem differenziert beleuchtet Assayas die Facetten der Schauspielerei. Dabei arbeitet er geschickt mit dem Image seiner eigenen Darstellerinnen, dem „Twilight“-Star Kristen Stewart und der Arthouse-Ikone Juliette Binoche.
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