Brunetti und letzte Dinge
Fall 28 – und wieder Platz 1: Donna Leon
Donna Leon ist inzwischen 76. Wie alt ihr Commissario Guido Brunetti ist, weiß man nicht so recht. In diesem Buch löst er seinen 28. Fall. Aber in der Familie Brunetti und im Polizeipräsidium scheint die Zeit stillzustehen. Die Kinder leben immer noch zu Hause, der Vize-Questore ist immer noch kein einfacher Vorgesetzter und die schöne Signorina Elettra ein Engel mit digitaler Allwissenheit. Und doch ist etwas anders in diesem Krimi „Ein Sohn ist uns gegeben“.
Es geht um Väter und Söhne, leibliche und angenommene und vor allem darum, dass ein Freund von Brunettis adligem Schwiegervater vor einer Dummheit bewahrt werden soll: Er will seinen jungen Liebhaber adoptieren und zum Alleinerben einsetzen. Das Szenario nutzt Donna Leon für einen Blick in die Vergangenheit des Conte Gonzalo und seiner Freunde. Gonzalo war von seinem Vater verstoßen worden, er hatte in Lateinamerika ein Vermögen gemacht. In seiner Wahlheimat Venedig wurde der Spanier zum Vertrauten Brunettis. Donna Leons Bücher sind mehr kluge Venedig- und Gesellschaftsporträts als spannende Krimis. Das gilt auch für diesen Band, in dem Guido Brunetti dazu gezwungen ist, über die letzten Dinge nachzudenken. (li)
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