
Chopin - Museum und Ausstellung zum 200.

Paris/Warschau (dpa) - Mit einem Museum und einer großen Ausstellung feiern Warschau und Paris den 200. Geburtstag des polnischen Komponisten und Pianisten. Chopins Musik lebe bis heute, sagte der polnische Präsident Lech Kaczynski bei der Eröffnung des Chopin-Museums im Ostrogski-Palast in Warschau.
In ethnischer Hinsicht sei der Komponist ein "Halb-Pole und Halb-Franzose" gewesen, seine Musik sei aber "ausschließlich polnisch", betonte das nationalkonservative Staatsoberhaupt. Es soll sich um das modernste Biografie-Museum Europas handeln. Paris, wo Fryderyk (Frédéric) Chopin seine größten Erfolge feierte und George Sand kennenlernte, die Frau seines Lebens, ehrt das Wunderkind der Musik mit einer großen Ausstellung.
Das neue Warschauer Museum besitzt die größte Sammlung von Chopin-Andenken. Unter mehreren tausend Exponaten befindet sich der Pleyel-Flügel, an dem der Künstler in den letzten Jahren vor seinem Tod komponierte. Auf vier Etagen werden Chopins Kindheit in Warschau, sein Leben in Frankreich nach der Ausreise aus Polen 1830, seine Auslandsreisen, die ihn auch nach Berlin, Dresden und Leipzig führten, sowie seine letzten Lebensjahre dokumentiert.
Der Besucher kann den Geruch von Veilchen, den Lieblingsblumen des Komponisten, genießen und Vogelgezwitscher, das an seine Ferien in Nohant mit George Sand erinnert, hören. Als umstritten gilt der letzte Raum, der an den Tod des Künstlers erinnert. Im großen schwarzen Kasten ist die Totenmaske des 1849 in Paris gestorbenen Künstlers ausgestellt.
In Paris wurde ebenfalls am Montag die Ausstellung "Frédéric Chopin. Die blaue Note" eröffnet. Die rund 90 Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen stammen von Malern, die sich an die romantische Bildästhetik anlehnen, darunter Corot, Courbet, Delacroix und Chassériau. Der Titel der bis zum 11. Juli dauernden Ausstellung spielt auf den Film "Blue Note" von Andrzej Zulawski (1991) an, der die letzten Stunden der Beziehung zwischen Chopin und der Schriftstellerin Sand beschreibt.
Das Romantik-Museum in der Rue Chaptal ist Teil des von der Stadt Paris ins Leben gerufenen Chopin-Parcours. Er führt zu den zehn wichtigsten Wirkungs- und Lebensstätten des Musikers, darunter dem berühmten "Salon Pleyel", dort gab Chopin 1832 sein erstes Pariser Konzert, der gemeinsamen Wohnung von Chopin und Sand am Square d'Orléans und dem Grab Chopins auf dem Père Lachaise, das von der Skulptur der Euterpe überragt wird.
Der Geburtstag Chopins ist nicht eindeutig geklärt: In der Tauf- und Geburtsurkunde ist der 22. Februar 1810, genannt, Chopin selbst gab dagegen den 1. März als sein Geburtsdatum an, was die meisten Quellen heute für wahrscheinlich halten.
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