Das Theater Ulm spielt auf Sicht
Plus Die Pläne des Theaters Ulm in der Corona-Krise. Intendant Kay Metzger rechnet auch zur neuen Spielzeit nicht mit Theater in gewohnter Form.
Wird nach der Sommerpause wieder Theater in der gewohnten Form möglich sein? In der aktuellen Corona-Verordnung Baden-Württembergs bleibt der Betrieb von Theatern bis Mitte Juni ausgesetzt. Gleich danach aber, so sagt Ulms Intendant Kay Metzger, hoffe er mit kleineren Formaten – Kammermusik oder literarische Programme – im Foyer oder im Großen Haus mit eingeschränkter Besucherzahl wieder ein Lebenszeichen des Theaters setzen zu können.
Verbindliche Aussagen für den Betrieb sind nicht möglich
Mit einer Rückkehr zur Theater-Normalität rechnet Metzger auch für den Beginn der Spielzeit 2020/21 noch nicht. Verbindliche Aussagen zu einem Proben- und Spielbetrieb seien noch nicht realistisch. „Die Entwicklungen sind unberechenbar, es kann in der Bekämpfung der Epidemie große Fortschritte geben oder Rückschritte.“ Alles andere sei Kaffeesatzleserei, so Metzger, weswegen er im Gegensatz zum Staatstheater Augsburg, das einen Jahresspielplan vorlegte, derzeit nur konkrete Pläne für September und Oktober entwickelt. Drei Produktionen – Kleists „Der zerbrochene Krug“, Reiner Feistels Tanztheater „Ein Sommernachtstraum“ und die Oper „Rigoletto“, deren Premieren in der laufenden Spielzeit angesetzt waren – sind so vorbereitet, dass die Inszenierungen mit einer Vorlaufzeit von zwei bis drei Wochen auf die Bühne kommen können. „Denkbar sind auch eine konzertante „Zauberflöte“‘ mit kleinem Orchester oder natürlich Becketts „Warten auf Godot“, das wie kein anderes Stück in diese Zeit passt.“ Kay Metzger ist überzeugt, dass die Sehnsucht an seinem Theater, wieder spielen zu dürfen, wie beim wartenden Publikum groß ist. Etwa 150 Zuschauer dürften unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln ins Große Haus, das sonst 815 Plätze hat.
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