Das kommt 2019
Eine Vorschau auf angekündigte Alben
Blick auf den Kalender, vielleicht ist man ja tatsächlich in eine Art Zeitloch gefallen und zehn Jahre jünger in der Vergangenheit aufgeschlagen. Doch zu früh gefreut, dort steht tatsächlich „2019“. Aber kann das sein? Zumindest, was die angekündigten Musikveröffentlichungen des neuen Jahres betrifft, ließe sich problemlos behaupten, dass wieder 2009 ist. Oder gleich 1999. Denn die bisherigen Veröffentlichungspläne der Plattenfirmen legen – teilweise nach Jahren, wenn nicht Jahrzehnten – so manches Urgestein des Pop frei, über das im Laufe der Zeit eine ganze Menge Sand gerieselt ist.
Rammstein zum Beispiel. Nach Jahren des kreativen Darbens hat die Band um Sänger Till Lindemann tatsächlich ein neues Werk angekündigt, im April soll es kommen. Melodischer sollen die Songs des offiziell noch unbetitelten Albums geworden sein. Hauptsache jedoch, Rammstein lassen auf ihrer ersten Studioveröffentlichung seit „Liebe ist für alle da“ aus dem Jahre 2009 die Finger vom Hip-Hop. Das jüngst veröffentlichte Duett von Lindemann mit Rapper Haftbefehl namens „Mathematik“ geht nämlich hinten und vorne nicht auf.
Überlassen wir den Sprechgesang Leuten, die Ahnung von der Materie haben: Willkommen zurück, Dendemann! Der gebürtige Mendener und Mittlerweile-Berliner, bürgerlich Daniel Ebel, veröffentlicht neun Jahre nach „Vom Vintage verweht“ tatsächlich ein neues Album: „da nich für!“ mit Gästen wie Casper und den Beginnern erscheint bereits am 25. Januar.
Mit Avril Lavigne und Dido setzen gleich zwei ehemalige Popprinzessinnen zur Rückkehr an. Lavigne („Complicated“) siechte zwei Jahre lang wegen einer Borreliose-Erkrankung dahin, die Erholung zog sich, aber nun meldet sich die zwei Mal geschiedene ehemalige Skater-Rotzgöre deutlich erwachsener am 15. Februar mit „Head Above Water“ zurück. Dido („Stan“, „White Flag“) wurde Mutter, ließ es dann gemächlicher angehen, und bringt nun am 8. März „Still On My Mind“ elektronisch Tanzbares.
Eltern sind inzwischen auch alle Backstreet Boys, und sie melden sich vollzählig bereits am 25. Januar zurück. Auch Mark Ronson, der Mann hinter „Rehab“ von Amy Winehouse und „Uptown Funk“ von Bruno Mars, hat sich angekündigt. Die erste Single „Nothing Breaks Like A Heart“ mit Miley Cyrus ließ schon mal aufhorchen.
Und endlich auch wieder Madonna? Ein neues Album ist jedenfalls verbindlich für dieses Jahr angekündigt, alles Weitere bleibt vorerst Spekulation. Fest steht hingegen: Lena Meyer-Landrut wird ihre Platte „Only Love, L“ am 5. April herausbringen, Anna Loos öffnet nach der (einstweiligen?) Trennung von Silly am 8. März ihren „Werkzeugkasten“, auch die forsche Schweizerin Stefanie Heinzmann wird, neuerdings blond, im Frühjahr mit „All We Need Is Love“ wieder vorstellig. Außerdem haben Ellie Goulding und Sarah Connor neue Alben angekündigt. Mit beiden ist im Frühjahr zu rechnen, während das neue Werk der gefeierten Beyoncé-Schwester Solange Knowles jederzeit und ohne Ankündigung auftauchen könnte.
Im Reich des Munkelns tummeln sich noch Bruce Springsteen (Soloalbum irgendwann 2019), Coldplay (nach Auszeit 2018 wieder im Studio), Ed Sheeran und Adele, die auch wieder zugange sein soll. Und sonst? Songwriterin Sharon Van Etten bringt bereits am 18. Januar das erste richtig großartige Album des Jahres heraus („Remind Me Tomorrow“), der umjubelte Dagobert ist wieder da („Welt Ohne Zeit“, 1.3.), und für März hat auch Lana Del Rey ihr neues Album angekündigt.
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